{"id":12554,"date":"2021-09-24T00:00:00","date_gmt":"2021-09-23T23:00:00","guid":{"rendered":"http:\/\/marketing.ch\/uncategorized\/marcel-hollerbach-erklaert-wie-geht-digitales-marketing-ohne-cookies\/"},"modified":"2023-12-20T16:10:57","modified_gmt":"2023-12-20T15:10:57","slug":"marcel-hollerbach-erklaert-wie-geht-digitales-marketing-ohne-cookies","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/marketing-strategie\/marcel-hollerbach-erklaert-wie-geht-digitales-marketing-ohne-cookies\/","title":{"rendered":"Marcel Hollerbach erkl\u00e4rt: Wie geht digitales Marketing ohne Cookies?"},"content":{"rendered":"\n

Ein \u00dcberblick \u00fcber Herausforderungen und Chancen \u2013 und was Mozilla, Google und Apple damit zu tun haben<\/strong>.<\/p>\n\n\n\n

Jeder kennt die kleinen Pop-up-Fenster, die beim Surfen aufploppen und einfordern, die individuellen Datenschutzeinstellungen festzulegen. Oder genauer gesagt, welche Cookies d\u00fcrfen gesetzt werden, um Daten zu sammeln, die wiederum dabei helfen, gezielt personalisierte Werbung an dieser (First-Party-Cookies) oder eben andere Stelle (Third-Party-Cookies) ausspielen. <\/p>\n\n\n\n

Jahrelang wurden solche Werbe-Cookies ungefragt gesetzt. Im Mai 2020 entschied schlie\u00dflich auch der Bundesgerichtshof, dass der bisherige deutsche Sonderweg der vorausgef\u00fcllten Zustimmung nicht mehr rechtens ist. Europaweit war vorher schon klar: Das Ende der Cookies wird kommen und somit die Online-Werbewirtschaft vor v\u00f6llig neue Herausforderungen stellen. Was also bringt die Zukunft f\u00fcr werbetreibende Unternehmen? Wie k\u00f6nnen Nutzer ohne Cookies erreicht werden und welche Entwicklungen bestimmen derzeit den Markt?<\/p>\n\n\n\n

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Marcel Hollerbach, Chief Innovation Officer von Productsup, zeigt auf,
welche Auswirkungen das Ende der Cookie-\u00c4ra hat.<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Was haben Safari, Firefox und Chrome mit der Tracking-Diskussion zu tun?<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Klar ist: Das Ende der Cookie-\u00c4ra ver\u00e4ndert das digitale Marketing<\/a> grundlegend. Auch Google, Mozilla und Apple wittern ihre Chance, Teil der Ver\u00e4nderung zu sein und haben angek\u00fcndigt, Cookies in ihren eigenen Produkten Chrome, Firefox und Safari stark einzuschr\u00e4nken. W\u00e4hrend Mozilla schon lange vor allem Drittanbieter-Cookies f\u00fcr alle Browsernutzer:innen blockiert, hat Google<\/a> einen \u00e4hnlichen Schritt angek\u00fcndigt. <\/p>\n\n\n\n

Vordergr\u00fcndig argumentieren die Browserhersteller damit, den Datenschutz voranzutreiben, doch die Marketingbranche und Datenschutzexperten sehen die Gefahren: Player wie Google entwickeln neue Technologien, die ihnen selbst zugutekommen, bestimmen letztendlich den Markt und somit auch dar\u00fcber, wer reindarf und wer nicht (Walled Garden: geschlossene Plattformen). Mozilla Firefox stellt zwar die Internetnutzer:innen in den Vordergrund, wodurch sich aber gerade f\u00fcr Marketer mehr Beschr\u00e4nkungen und Herausforderungen ergeben.<\/p>\n\n\n\n

Generell kann man sagen, dass f\u00fcr die Nutzer:innen der Wegfall der Cookies erstmal gut ist, denn das aufdringliche Retargeting hat nicht nur die Akzeptanz, sondern auch die ganze Digitalbranche negativ beeinflusst. Die neu entwickelten Technologien, wie etwa Googles Federated Learning of Cohorts (FLoC) wird meiner Meinung nach jedoch zu Beginn ein Vakuum entstehen lassen. Gro\u00dfe Firmen, wie z.B. Mytheresa k\u00f6nnen sich schnell an neue Systeme anpassen, doch die kleinen H\u00e4ndler, die nicht die notwendigen Ressourcen besitzen, werden es schwer haben sich schnell ein- oder umzustellen. Die gro\u00dfen Marken werden von den neuen Technologien profitieren, doch die kleinen werden zun\u00e4chst hinten runterfallen. <\/p>\n\n\n\n

Social Commerce und E-Mail-Marketing als Alternativen<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Eine Alternative, die viele kleinere Unternehmen bisher noch nicht auf dem Schirm haben, ist der Social Commerce<\/em>, also die M\u00f6glichkeit, \u00fcber soziale Medien zu verkaufen und hier direkt die passenden Zielgruppen zu erreichen. Es ist vielleicht nicht der beste Weg, Kunden zu erreichen, aber definitiv der schnellste und eine gute Gelegenheit, zun\u00e4chst die Cookies umgehen zu k\u00f6nnen. Selbst H\u00e4ndler ohne eigenen Shop k\u00f6nnen hier die vorhandenen Systeme wie Facebook Shops oder Instagram Checkout nutzen. Und noch ein anderer Grund ist hier nicht immer sofort erkennbar, aber ein gro\u00dfer Vorteil f\u00fcr kleinere H\u00e4ndler: Die Plattformen von Facebook, TikTok oder Instagram selbst sind keine H\u00e4ndler und somit keine Mitbewerber, wie das etwa bei Amazon der Fall ist. Gerade Gro\u00dfh\u00e4ndler haben dahingegen oft das Problem, dass Amazon die gleichen oder \u00e4hnliche Produkte im Angebot hat und kommen dagegen kaum noch an.<\/p>\n\n\n\n

Des Weiteren sind klassisches E-Mail-Marketing und auch E-Mail-Remarketing wieder im Aufschwung und k\u00f6nnen Nutzer oft besser zur\u00fcckholen als das klassische Anzeigengesch\u00e4ft. Wurde der Warenkorb abgebrochen und der Kunde braucht Hilfe? Braucht er eventuell das gleiche nach einer gewissen Zeit nochmal? Kleinere H\u00e4ndler k\u00f6nnen so einen eigene Datenpool aufbauen und ihre Kunden individuell kennenlernen. Auch die technischen Hilfsmittel werden daf\u00fcr immer besser: Ein Shop kann mit Hilfe von Shopify erstellt und Systeme wie Mailchimp f\u00fcr das E-Mail-Marketing genutzt werden.<\/p>\n\n\n\n

Vorsicht vor der Anarchie des Handels <\/strong> <\/h2>\n\n\n\n

Wie schon erw\u00e4hnt, ist es leider eine traurige Tatsache, dass die meisten Marken und Einzelh\u00e4ndler nicht die Ressourcen haben, um direkt mit den Plattformen zu konkurrieren, auf denen sie dennoch pr\u00e4sent sein m\u00fcssen. Au\u00dferdem haben die unterschiedlichen Plattformen andere Anforderungen an die feilgebotenen Produktbeschreibungen. Hier gilt es, immer einen \u00dcberblick und gleichzeitig \u00fcberall immer alle Daten aktuell zu behalten. Diese Komplexit\u00e4t f\u00fchrt h\u00e4ufig dazu, dass der Kunde dennoch nicht die richtigen und passenden Produktinhalte erh\u00e4lt. Von einem falsch formatierten Foto bis hin zu einer ungenauen Meta-Beschreibung \u2013 diese Fehler k\u00f6nnen die Customer Journey abrupt beenden und den Ruf einer Marke nachhaltig sch\u00e4digen. <\/p>\n\n\n\n

Um gegen Marktf\u00fchrer wie Amazon zu bestehen, m\u00fcssen Marken und Einzelh\u00e4ndler daher positive Kundenerlebnisse schaffen \u2013 und das beginnt mit konsistenten Produktinhalten. H\u00e4ndler sollten daher drei Dinge besonders beachten: Produktinhalte sollten m\u00f6glichst genau sein, zentralisiert gespeichert werden und personalisiert werden. Denn Unternehmen, die das Handelschaos beherrschen, schaffen engere Beziehungen zu ihren Kunden. Der Fitness-Bike-Hersteller Peloton<\/a> zum Beispiel kombiniert in seinem Angebot Hardware, Software und ein gro\u00dfes Community-Engagement. Das Unternehmen geht \u00fcber soziale Medien auf den Markt und nutzt seine Community-Trainer f\u00fcr eine direktere und pers\u00f6nlichere Ansprache. Der individuelle Ansatz von Peloton funktioniert ganz offensichtlich, wie mehr als 1,5 Millionen Abonnenten und eine treue Kundengemeinschaft beweisen.<\/p>\n\n\n\n

Zukunft wird jetzt entschieden<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Das Ende der Cookies ist f\u00fcr die Werbebranche auch eine echte Chance, denn jetzt ist es an der Zeit, ein besseres System zu erschaffen, welches auf Transparenz basiert und von den Nutzern akzeptiert wird. Publisher m\u00fcssen in den Dialog mit den Nutzern treten und klar kommunizieren, welche Daten aus welchen Gr\u00fcnden gesammelt werden. Am Ende k\u00f6nnte ein Zustand erreicht werden, in dem Nutzer dankbar f\u00fcr Werbung und nicht mehr nur genervt davon sind.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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