Aufkommen der Corporate Social Responsibility<\/a> wird genau dort angesetzt. Unternehmen m\u00fcssen sich f\u00fcr weitaus mehr als nur ihren Profit interessieren, wenn sie die j\u00fcngeren Generationen weiterhin zu ihren treuen Kunden z\u00e4hlen wollen. Die Einhaltung von ethischen Standards ist dabei zentral.<\/p>\n\n\n\nWas ist Ethik?<\/h2>\n\n\n\n Entnehmen wir die Definition aus einem W\u00f6rterbuch, so bedeutet Ethik die \u00abGesamtheit sittlicher Normen und Maximen, die einer [verantwortungsbewussten] Einstellung zugrunde liegen\u00bb. Auf gut Deutsch also: Wir handeln gewissen Grunds\u00e4tzen entsprechend, wie sich das eben so geh\u00f6rt. Ethisches Marketing heisst also, dass sich auch das Marketing an diese ethischen Normen h\u00e4lt.<\/p>\n\n\n\n
Unethische Praktiken<\/h2>\n\n\n\n Um besser zu verstehen, wie Unternehmen ethisch handeln und das in ihrem Marketing wiederspiegeln, ist es hilfreich zu wissen, was genau das umgekehrte davon ist: Unethische Verhaltensweisen und Praktiken.<\/p>\n\n\n\n
Falsche Produktvergleiche<\/h3>\n\n\n\n Bringt ein Unternehmen ein Produkt auf dem Markt, so wollen sie sich verst\u00e4ndlicherweise von der Konkurrenz abheben. Dies passiert oft \u00fcber die USP \u2013 unique selling proposition \u2013 des Produktes oder mittels packendem Storytelling in der Werbung. Es ist auch nicht un\u00fcblich, dass andere Produkte zum Vergleich herangezogen werden, auch wenn diese (meist) nicht beim Namen genannt werden. Problematisch wird es dann, wenn die Ergebnisse des Vergleiches \u00fcbertrieben oder schlichtweg erlogen sind.<\/p>\n\n\n\n
\u00dcbertreiben und behaupten<\/h3>\n\n\n\n Bist du beispielsweise ein Telekommunikationsunternehmen, so willst du deinen Kunden ein m\u00f6glichst gutes Netz anbieten. Sagst du ihnen aber, dass sie \u00fcberall \u2013 egal in welchen Ecken oder H\u00f6hen sie sich befinden \u2013 gutes Netz haben, so l\u00e4sst du deine Dienstleistung als besser dastehen, als sie es in Realit\u00e4t ist.<\/p>\n\n\n\n
Dasselbe gilt beim aufstellen von Behauptungen. Sagst du, deine Gesichtscreme verkleinert Poren innert einer Woche und lieferst daf\u00fcr keinerlei Basis oder wissenschaftliche Begr\u00fcndung, so gilt auch das als unethisches Marketing.<\/p>\n\n\n\n
Stereotypen und Diskriminierung<\/h3>\n\n\n\n Ebenfalls in die Kategorie unethisches Marketing fallen Werbemassnahmen, in denen Personen oder Personengruppen stereotypisiert oder diskriminiert werden. Das bedeutet, dein Unternehmen st\u00fctzt sich auf sch\u00e4dliche Klischees, um das Produkt zu vermarkten. Auch wenn eine Werbung rassistische, sexistische oder sonstig diskriminierende Inhalte aufweist, ist dies unethisch.<\/p>\n\n\n\n
Gewaltdarstellung<\/h3>\n\n\n\n Hier geht es vor allem um gewaltverherrlichende Elemente in den Marketing Massnahmen. Handelt dein Social Media Werbevideo von einem Superhelden, der mit seinem Nemesis k\u00e4mpft und anschliessend seine verschmutzte Uniform mit deinem Waschmittel w\u00e4scht, so ist dies nicht ganz so problematisch. Verharmlost du jedoch Dinge wie Mobbing, Gewalt oder zeigst Waffen in deiner Werbung, so \u00fcberschreitet das oft eine Grenze bei deinen Zuschauern.<\/p>\n\n\n\n
Kinder in der Werbung<\/h3>\n\n\n\n Kinder und Jugendliche kommen in diversen Marketing Kampagnen vor, vor allem, wenn das Produkt f\u00fcr diese Zielgruppe geschaffen wurde. In vielen F\u00e4llen, sei es eine Werbung f\u00fcr eine neue Lego Kollektion oder ein Happy Meal, ist es auch akzeptiert, wenn Kinder als Darsteller auftreten. Wovon aber zwingend abgesehen werden muss, ist das Darstellen von Kindern erotisierender oder sexualisierter Weise.<\/p>\n\n\n\n
Zusammengefasst<\/h3>\n\n\n\n Unethisches Marketing umfasst also unter anderem das L\u00fcgen, \u00dcbertreiben oder Behaupten \u00fcber dein Produkt oder deine Dienstleistung. Auch beim Inhalt deiner Werbemassnahmen gibt es ethische Grunds\u00e4tze zu beachten, so wie die Vermeidung von Gewaltdarstellungen oder das stereotypisieren oder diskriminieren von Personen. Bei Kampagnen, in denen Kinder abgebildet werden, ist ein Augenmerk auf deren Darstellung zu halten \u2013 das Kind muss Kind bleiben.<\/p>\n\n\n\n
Ethisches Marketing \u2013 Das Unternehmen im Zentrum<\/h2>\n\n\n\n Wenn du und dein Unternehmen also nur schon diese No-Gos von oben umgeht, seid ihr auf einem guten Weg in Richtung ethisches Marketing. Doch es gibt noch viele weitere Faktoren. So kann beispielweise auch der Umgang mit der Natur, den Mitarbeitenden und den Herstellern der Produkte als ethisch oder unethisch angesehen werden. Schliesslich soll ethisches Verhalten nicht im Marketing angepriesen bzw. durch Werbung kommuniziert werden, wenn das Unternehmen unethische Praktiken anwendet.<\/p>\n\n\n\n
Unternehmen, die Ethik leben und ins Marketing integrieren, zeigen ihr Engagement f\u00fcr faire Arbeitsbedingungen, fairen Handel und umweltfreundliche Produkte gerne auf ihrer Webseite, ihren Social Media Kan\u00e4len oder mittels passender Marketing Massnahmen. Dies f\u00e4llt alles auch in den Bereich der Corporate Social Responsibility, die ein Unternehmen wahrnimmt.<\/p>\n\n\n\n
Beispiel: Toms<\/h3>\n\n\n\n Alleine schon mit seiner Tagline \u00abOne for One\u00bb zeigt Toms seinen Standpunkt klar auf. Toms beschreibt sich als gemeinn\u00fctziges Unternehmen, welches Schuhe, Brillen, Kleidung, Handtaschen und gar Kaffee verkauft. Klickt man auf die Webseite von Toms, wo erh\u00e4lt man bereits auf der Startseite einen Einblick, wof\u00fcr sich das Unternehmen einsetzt.<\/p>\n\n\n\nBildquelle: toms.com<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\nToms setzt auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, was sich in den verwendeten Materialien f\u00fcr die Schuhe und Co. sowie auch in den Verpackungen wiederspiegelt. Auch die faire Arbeitsbedingungen f\u00fcr die Mitarbeitenden, mit Fokus auf die Produktionsst\u00e4tten, ist Toms gem\u00e4ss Webseite ein Anliegen.<\/p>\n\n\n\n
Das Unternehmen zeigt seine Mission und seine Werte auf diversen Kan\u00e4len \u2013 einheitlich und klar. Ihr Marketing pr\u00e4sentiert ihren Aktivismus und die Kunden assoziieren Toms durch den konsistenten und authentischen Auftritt automatisch mit seinen ethischen Praktiken und seinem Engagement.<\/p>\n\n\n\n
Beispiel: Dr. Bronner\u2019s<\/h3>\n\n\n\n Dr. Bronner\u2019s, der eigentlich All One God Faith Inc heisst, ist nach eigener Beschreibung ein \u00abamerikanischer Hersteller von bio-zertifizierten und fair gehandelten Kosmetikprodukten\u00bb. Besonders bekannt ist Dr. Bronner\u2019s f\u00fcr seine Fl\u00fcssigseife, im Sortiment hat das Unternehmen verschiedenste Naturseifen, Lotionen oder auch Zahnpasta.<\/p>\n\n\n\n
Nur schon die Verpackung der Produkte f\u00e4llt auf. Denn darauf ist eine 30’000 W\u00f6rter lange Rede des Gr\u00fcnders Emanuel Bronner aufgedruckt, die er im Jahre 1940 gehalten hat. Bronner hatte sich zu seiner Lebzeit f\u00fcr soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz eingesetzt, was sich nun in der Marke wiederspiegelt.<\/p>\n\n\n\nBildquelle: drbronner.com<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\nDr. Bronner\u2019s zeigt auf seiner Webseite seine sechs kosmischen Prinzipien auf, die uns klar machen, dass Ethik ein wichtiger Faktor des Unternehmens ist. Sie setzen auf eine faire Behandlung und Entl\u00f6hnung ihrer Mitarbeitenden, sorgen sich um einen respektvollen Umgang mit Lieferanten und Kunden und setzen einen Appell f\u00fcr das sorgsame Umgehen mit unserem Planeten.<\/p>\n\n\n\n
Zusammengefasst<\/h3>\n\n\n\n Ein ethisches Marketing beginnt also bei den Grunds\u00e4tzen des Unternehmens selbst. Besonders erfolgreiche Cases zeigen auf, dass die Vermittlung der Werte und der Engagements auf allen Kan\u00e4len stattfindet und fester Bestandteil der Firmenphilosophie ist. Das Marketing tr\u00e4gt diese Grundhaltung nach aussen \u2013 ehrlich und transparent.<\/p>\n\n\n\n
Transparenz ist ein sehr wichtiges Stichwort, wenn es um Ethik im Marketing geht. Denn kaum ein Unternehmen ist perfekt. Kunden k\u00f6nnen dies aber akzeptieren, sofern das Unternehmen und dessen Marketing nicht versucht, die Fehler unter den Teppich zu wischen. Mit einer offenen und transparenten Kommunikation kann aufgezeigt werden, dass man sich den Mankos bewusst ist und welche Massnahmen getroffen werden, um Besserungen anzubringen.<\/p>\n\n\n\n
Nobody\u2019s perfect<\/h4>\n\n\n\n Dass es nicht immer einfach ist, sich auf ganzer Ebene der Corporate Social Responsibility hinzugeben, haben wir in unserem Artikel \u00fcber Nachhaltigkeit<\/a> bereits angesprochen. Dort gibt uns Nicholas H\u00e4nny, Gr\u00fcnder von Nikin, Auskunft dar\u00fcber, wo die Nachhaltigkeit einb\u00fcssen muss, um das Funktionieren des Unternehmens zu garantieren. Das Unternehmen legt diese Tatsachen aber offen, sodass Kunden das Unternehmen trotzdem weiterhin als vertrauensw\u00fcrdig und nachhaltig empfinden.<\/p>\n\n\n\nEthik, Verantwortung, Nachhaltigkeit<\/h2>\n\n\n\n Ethisches Marketing wird sehr oft mit der Corporate Social Responsibility in Verbindung gebracht, und das nicht umsonst. Denn auch bei CSR geht es darum, dass das Unternehmen seine Verantwortung wahrnimmt, Besserungen anzustreben \u2013 sei dies im Bereich der Umwelt, der Gleichstellung oder der Nachhaltigkeit.<\/p>\n\n\n\n
Denn ein Unternehmen, dass ethisches Marketing betreibt und von Massnahmen predigt, diese aber nicht umsetzt, wirkt auf Konsumenten schnell unauthentisch und es formt sich Mistrauen. Nur Unternehmen, deren Marketing wie auch Gesch\u00e4ftspraktiken ethisch sind, k\u00f6nnen langfristig von der Treue und dem Vertrauen ihrer Kundschaft profitieren.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
92% der Millennials kaufen lieber Produkte von ethischen Unternehmen. Ber\u00fccksichtigen wir, was wir \u00fcber die Gen Z wissen, so werden diese wohl dieselbe Meinung vertreten. Ethische Verhaltensweisen bei Unternehmen \u2013 im Marketing und selbstverst\u00e4ndlich in der Umsetzung \u2013 sind also \u00e4usserst gefragt bei den Konsumenten. Die Ethik im Marketing: Es ist kein neues Ph\u00e4nomen, denn […]<\/p>\n","protected":false},"author":38,"featured_media":12240,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"inline_featured_image":false,"footnotes":""},"categories":[95],"tags":[],"class_list":["post-12236","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-marketing-strategie"],"acf":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/12236","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/users\/38"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=12236"}],"version-history":[{"count":2,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/12236\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":19415,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/12236\/revisions\/19415"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media\/12240"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=12236"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=12236"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=12236"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}