{"id":12196,"date":"2021-05-20T00:00:00","date_gmt":"2021-05-19T23:00:00","guid":{"rendered":"http:\/\/marketing.ch\/uncategorized\/problemfall-content-farmen-so-ueberfluten-channels-deine-youtube-empfehlungen\/"},"modified":"2023-09-18T12:59:29","modified_gmt":"2023-09-18T10:59:29","slug":"problemfall-content-farmen-so-ueberfluten-channels-deine-youtube-empfehlungen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/content-marketing\/problemfall-content-farmen-so-ueberfluten-channels-deine-youtube-empfehlungen\/","title":{"rendered":"Problemfall Content Farmen: So \u00fcberfluten Channels deine YouTube Empfehlungen"},"content":{"rendered":"\n

Jede Minute wird ungef\u00e4hr 300 Stunden an Videomaterial auf YouTube hochgeladen \u2013 wir werden wohl nie all den Content auf der Plattform konsumieren k\u00f6nnen. YouTube hilft dir aber mit der Start- und der Entdecken-Seite auf der App, Videos zu finden, die dich tats\u00e4chlich interessieren. Doch wie kommt es, dass du immer wieder dieselben Videos von \u00e4hnlichen Kan\u00e4len zu sehen bekommst?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

5 Minute Crafts, Troom Troom, Blossom, Mr. Cakes, Yummy\u2026 Das sind nur einige Beispiele von YouTube Kan\u00e4len, die in die Kategorie der Content Farmen fallen. Content Farmen sind Unternehmen oder Organisationen, die Content wiederholt auf einem oder mehreren Channels hochladen, um so m\u00f6glichst viele Views und somit Werbeeinahmen zu generieren.<\/p>\n\n\n\n

Content Farming ist nicht neu<\/h2>\n\n\n\n

Die Content Farmen gibt es nicht erst seit Zeiten von YouTube. Auch Webseiten haben mittels Content Farming versucht, m\u00f6glichst viele Clicks und Leser f\u00fcr ihre Beitr\u00e4ge zu generieren. Die geschriebenen Texte waren dabei nur recycelter oder wiederholter Content, der einfach und schnell zu replizieren war. Mit duzenden oder hunderten von Schreibern und Schreiberinnen \u00fcberfluteten die Unternehmen ihre Webseite mit Beitr\u00e4gen.<\/p>\n\n\n\n

Dieses Konzept l\u00e4sst sich so auch auf Videos \u00fcberw\u00e4lzen. Auf YouTube finden sich Content Farmen prim\u00e4r im Bereich der DIY und Life Hack Videos. Denn der Content muss evergreen sein, damit das Content Farming wie geplant funktioniert. Content Farmen \u00fcberleben also mit dem Erstellen von zeitlosem, unaufw\u00e4ndigem Inhalt, den sie wieder und wieder ver\u00f6ffentlichen k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

So sieht Content Farming aus<\/h2>\n\n\n\n

Vielleicht ist dir einer der Kanalnamen aus der Einleitung bereits bekannt vorgekommen. Damit du eine klare Vorstellung davon hast, was eine Content Farm ist, schauen wir uns zwei Beispiele an.<\/p>\n\n\n\n

5 Minute Crafts<\/h3>\n\n\n\n

5 Minute Crafts hat seinen Sitz in Zypern und ver\u00f6ffentlicht Videos in englischer Sprache. Mit \u00fcber 72.3 Millionen Abonnenten ist 5 Minute Crafts gem\u00e4ss Socialblade auf Platz 13 der YouTube Kan\u00e4le mit den meisten Subscribern. Der Kanal ist demnach extrem erfolgreich und verzeichnet insgesamt \u00fcber 20 Milliarden Views.<\/p>\n\n\n\n

5 Minute Crafts ver\u00f6ffentlicht 5-7 Videos pro Woche, wobei die meisten ca. 10 Minuten lang sind. Das ist ein klassisches Merkmal von Content Farmen: Sie laden sehr viele, nicht allzu lange Videos hoch, um so m\u00f6glichst viele Views abzustauben. Nennenswert ist hier auch der Fakt, dass YouTube Werbepausen in den Videos erst ab 10 Minuten L\u00e4nge erlaubt. K\u00fcrzere Videos lohnen sich also monet\u00e4r weniger f\u00fcr die Kan\u00e4le.<\/p>\n\n\n\n

\"Der<\/figure>\n\n\n\n

Knallig und inhaltslos<\/h4>\n\n\n\n

Die Thumbnails der Videos sind immer bunt und auffallend und die Titel kommen direkt aus dem Clickbait-Handbuch. Das an sich ist kaum \u00fcberraschend, diese Taktiken werden auf YouTube gerne und oft verwendet, auch wenn sie nicht immer gut ankommen. Viel irritierender sind die Inhalte der Videos. 5 Minute Crafts beschreibt den Kanal selbst so: \u00abFun diy-projects, crafts, experience the joy of doing it yourself!\u00bb, und betitelt diverse Videos als (Life) Hacks.<\/p>\n\n\n\n

Dass kaum ein Hack umsetzbar ist bzw. sinnvoll ist, scheint die Kanalbetreiber kaum zu interessieren. Die gr\u00f6sste Kritik an 5 Minute Crafts ist n\u00e4mlich, dass sie keine informativen oder lehrreichen Informationen vermitteln, die tats\u00e4chlich zum Gelingen von Hacks, Crafts oder DIY-Projekte beitragen. Vielmehr wirken die Videos schon fast surreal, da sie wohl kaum jemandem das Leben erleichtern.<\/p>\n\n\n\n

Mr. Cakes<\/h3>\n\n\n\n

Ein weiteres Beispiel einer Content Farm ist der Kanal Mr. Cakes. Mit 4.39 Millionen Abonnenten und \u00fcber 1 Milliarde Views ist der Kanal zwar noch nicht ganz so gross wie 5 Minute Crafts, hat aber trotzdem eine beachtliche Anzahl von Zuschauern. Die Grunds\u00e4tze bei Mr. Cakes sind aber dieselben: Titel mit Clickbait<\/a>, auffallend sch\u00f6ne Thumbnails und extrem frequente Uploads von ca. 10-min\u00fctigen Videos.<\/p>\n\n\n\n

\"Der<\/figure>\n\n\n\n

Was bei Mr. Cakes aber zus\u00e4tzlich sehr schnell auff\u00e4llt ist, wie oft sich der Content wiederholt. Die Bilder auf den Thumbnails sind sehr oft dieselben, was auch auf die Inhalte der Videos zutrifft. Gleichzeitig wird im Video selbst oftmals nicht das gemacht, was auf dem Bild angepriesen wird. Die exakt selben Thumbnails und<\/strong> Videos werden \u00fcbrigens von zahlreichen anderen Kan\u00e4len wie Mr. Chef, Ms. Cakes, Satisfying Chocolate und so weiter verwendet.<\/p>\n\n\n\n

Die Anzeichen einer Content Farm<\/h2>\n\n\n\n

Daraus lassen sich also einige Auff\u00e4lligkeiten zusammenfassen, die darauf hinweisen, dass der Kanal einer Content Farm angeh\u00f6rt. Hier eine \u2013 nicht abschliessende \u2013 Liste der Merkmale:<\/p>\n\n\n\n

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  • Frequente Uploads (1 Video t\u00e4glich, wenn nicht mehr)<\/li>\n\n\n\n
  • Videos sind immer ca. 10 Minuten lang<\/li>\n\n\n\n
  • Oft Hacks, DIYs, Crafts usw.<\/li>\n\n\n\n
  • Wiederholende Thumbnails<\/li>\n\n\n\n
  • Gleiche Inhalte<\/li>\n\n\n\n
  • Mehrere Kan\u00e4le mit denselben Videos<\/li>\n\n\n\n
  • Clickbait Titel<\/li>\n<\/ul>\n\n\n\n

    Das Problem mit den Content Farmen<\/h2>\n\n\n\n

    Das Problem mit solchen Content Farmen ist nicht (nur), dass die Videos keinen Content mit Mehrwert verbreiten. Vielmehr geht es darum, dass diese Kan\u00e4le in die Feeds der User geschwemmt werden und Abermillionen von Views einsammeln, w\u00e4hrend es seri\u00f6se Content-Creators kaum auf die Trending-Liste schaffen von YouTube. Das diskreditiert die Content-Creators und pusht die Content Farmen, die Inhalte schamlos widerholt hochladen und davon profitieren.<\/p>\n\n\n\n

    Gefahren f\u00fcr die jungen Zuschauer*innen<\/h3>\n\n\n\n

    Gerade weil die Videos auch auf junge Zielgruppen zugeschnitten sind, werden sie von Kindern wohl oft gesehen. In vielen Videos wird mit heissen oder scharfen Materialien gearbeitet, wie Heissleim, heisse Fl\u00fcssigkeiten (Caramel, gekochtes Wasser o.\u00e4.) oder Messer, Rasierklingen und \u00e4hnliches.<\/p>\n\n\n\n

    Eine andere, sehr ernstzunehmende Problematik sind die Falschinformationen, die in vielen dieser Videos verbreitet werden. So werden beispielsweise Erdbeeren in Bleichmittel gelegt, um \u00abweisse Erdbeeren\u00bb zum Verzehr zu haben, oder Eiscreme mit Aktivkohle angereichert, um die Farbe des Vanille-Glaces zu \u00e4ndern. Dass diese Zutaten, nat\u00fcrlich vor allem das Bleichmittel, nicht eingenommen werden sollen, wird mit keinem Wort erw\u00e4hnt. Auch YouTuber*innen, wie Ann Reardon, machen auf die gef\u00e4hrlichen Hacks aufmerksam.<\/p>\n\n\n\n

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