{"id":11273,"date":"2020-12-11T00:00:00","date_gmt":"2020-12-10T23:00:00","guid":{"rendered":"http:\/\/marketing.ch\/uncategorized\/polen-staatlicher-oelkonzern-kauft-fuehrende-mediengruppe-und-loest-hagel-der-kritik-aus\/"},"modified":"2023-09-04T17:18:23","modified_gmt":"2023-09-04T15:18:23","slug":"polen-staatlicher-oelkonzern-kauft-fuehrende-mediengruppe-und-loest-hagel-der-kritik-aus","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/digital-marketing\/polen-staatlicher-oelkonzern-kauft-fuehrende-mediengruppe-und-loest-hagel-der-kritik-aus\/","title":{"rendered":"Polen: Staatlicher \u00d6lkonzern kauft f\u00fchrende Mediengruppe und l\u00f6st Hagel der Kritik aus"},"content":{"rendered":"\n

PKN Orlen hat Polska Press seinen deutschen Eigent\u00fcmern abgekauft. Kritiker \u00e4ussern sich besorgt \u00fcber die erfolgreiche \u00dcbernahme privater Medien durch die Regierung.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Polens staatlicher \u00d6lkonzern, PKN Orlen, hat am Montag den Kauf der Medienorganisation Polska Press bekannt gegeben. Zur Polska-Press-Gruppe geh\u00f6ren 20 f\u00fchrende Regionalzeitungen, 120 Wochenzeitschriften und 500 Online-Portale. Der polnische Staat h\u00e4lt einen Anteil von 27,5% an PKN Orlen. Der Verkauf von Polska Press durch die derzeitigen Eigent\u00fcmer, die Verlagsgruppe Passau, muss noch von den Kartellbeh\u00f6rden genehmigt werden.<\/p>\n\n\n\n

Staatliches Unternehmen erh\u00e4lt Zugang zu 17,4 Millionen Nutzern<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Mitglieder der regierenden, rechtsnationalistischen Partei PiS begr\u00fcssten die \u00dcbernahme durch das Staatsunternehmen. Abgeordneter Jan Mosinski erkl\u00e4rte, die \u00dcberf\u00fchrung des Medienkonzerns aus deutschem in polnisches Eigentum bedeute, dass die regionalen Leser \u201eeiner oft unangemessenen Berichterstattung unterworfen werden.\u201c Der CEO von PKN Orlen, Daniel Obajtek, verk\u00fcndete auf Twitter, dass die Transaktion dem Unternehmen Zugang zu 17,4 Millionen Nutzern auf Portalen, die zur Polska Press-Gruppe geh\u00f6ren, verschafft. \u201eDies wird uns erlauben, den Verkauf effektiv zu unterst\u00fctzen und Big-Data-Tools zu entwickeln. Das sind wichtige Ressourcen im Rahmen der geplanten Entwicklung des Retail-Netzwerks.\u201c<\/p>\n\n\n\n

Der Vize-Minister im Ministerium f\u00fcr Staatsbeteiligungen, Artur Sobon von der PiS, sagte gegen\u00fcber der regierungskritischen Zeitung \u201eGazeta Wyborcza\u201c: \u201eEin Eigent\u00fcmer, der ein gutes Gesch\u00e4ft machen will, muss ein gutes Produkt vorlegen, damit es von den Kunden angenommen wird. Sonst wird er damit keinen Gewinn erzielen.\u201c Auf die Nachfrage, ob die Zeitungen k\u00fcnftig noch Kritik an der Regierung \u00fcben k\u00f6nnten, meinte Sobon, es g\u00e4be genug andere Titel, in denen die Regierung kritisiert werde.<\/p>\n\n\n\n

Auch \u00f6ffentliches Fernsehen wird durch PiS geleitet<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Eine \u00dcbernahme aus wirtschaftlichen Gr\u00fcnden nehmen Kritiker dem Konzern und der Regierung nicht ab. \u201eMan kann davon ausgehen, mit grosser Wahrscheinlichkeit, dass diese Medien eine Art Transmissionsriemen werden sollen zwischen dem Regierungslager und der Gesellschaft, kurz gesagt, dass sie der Regierungspropaganda dienen sollen. Ich w\u00fcrde mich hier sehr gerne t\u00e4uschen. Aber wenn man sich das \u00f6ffentliche Fernsehen, das \u00f6ffentliche Radio und die staatliche Nachrichtenagentur ansieht und das, was dort passiert ist, dann muss man annehmen, dass es in diesen regionalen Medien in die gleiche Richtung gehen wird\u201c, so Lukasz Szurminski, Medienwissenschaftler an der Universit\u00e4t Warschau, gegen\u00fcber dem privaten Radiosender TOK FM.<\/p>\n\n\n\n

Das \u00f6ffentliche Fernsehen wird bereits seit einiger Zeit von einem ehemaligen PiS-Abgeordneten geleitet. In den Nachrichtensendungen treten als Experten fast ausschliesslich PiS-Sympathisanten auf. Auch bekr\u00e4ftigte PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski im Sommer das Ziel der Partei, die Presse in ausl\u00e4ndischem Besitz zu verstaatlichen: \u201eDie Medien in Polen sollten polnisch sein.\u201c<\/p>\n\n\n\n

Gegner der polnischen Regierungspartei kritisierten die \u00dcbernahme der Medien und sahen darin eine weitere Verschlechterung von Polens demokratischer Glaubw\u00fcrdigkeit. \u201eDies ist ein historischer Moment und zeigt leider, dass die Beh\u00f6rden Schritte unternehmen, die denen \u00e4hneln, die wir zuvor in Ungarn unter Viktor Orban beobachten konnten\u201c, so Polens Beauftragter f\u00fcr B\u00fcrgerrechte, Adam Bodnar, in einem Interview mit dem Portal Wirtualna Polska.<\/p>\n\n\n\n

Im Bericht \u00fcber die Pressefreiheit 2020 sagte Reporter ohne Grenzen, dass \u201eparteiische Diskurse und Hassreden immer noch die Regel innerhalb Polens staatlicher Medien sind, die sich in Propaganda-Sprachrohre der Regierung verwandelt haben.\u201c<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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