{"id":10611,"date":"2019-08-22T00:00:00","date_gmt":"2019-08-21T23:00:00","guid":{"rendered":"http:\/\/marketing.ch\/diversity-einer-fuer-alle-und-alle-fuer-einen\/"},"modified":"2023-12-11T09:52:31","modified_gmt":"2023-12-11T08:52:31","slug":"diversity-einer-fuer-alle-und-alle-fuer-einen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/digital-marketing\/diversity-einer-fuer-alle-und-alle-fuer-einen\/","title":{"rendered":"Diversity: Einer f\u00fcr alle und alle f\u00fcr einen"},"content":{"rendered":"<p><strong>Viele Unternehmen haben erkannt, wie wichtig und sinnvoll es ist, Diversit\u00e4t aktiv zu f\u00f6rdern. Das beeinflusst auch die Kommunikation und stellt Marketer und HR-Experten vor die Frage, wie man Vielfalt eigentlich bebildert.<\/strong><\/p>\n<h2>Was ist mit Diversity \u00fcberhaupt gemeint?<\/h2>\n<p>Ein Satz, der gern auf kitschigen Grafiken aufgebracht wird, dadurch aber nicht weniger wahr ist, lautet: \u201eDiversity is the one\u00a0true\u00a0thing we all have in common.\u201c Menschen sind vielf\u00e4ltig. Keine zwei Personen auf dieser Erde gleichen sich in all ihren Eigenschaften \u2013 Heterogenit\u00e4t ist die Regel, nicht die Ausnahme. Manche Merkmale, in denen sich Menschen unterscheiden, sind frei gew\u00e4hlt, andere schon bei der Geburt bestimmt, wieder andere werden anerzogen oder sozial zugeschrieben. Einige sind unver\u00e4nderbar, andere variieren kontextgebunden. Kurz: Jeder Mensch verf\u00fcgt \u00fcber seine ganz eigene Merkmalskombination. Das ist es, was ein Individuum ausmacht. Gleichzeitig gibt es auch viele Eigenschaften, die Menschen mit anderen teilen. Der Diversit\u00e4tsbegriff versucht, diese Gemengelage aus Gleich- und Ungleichheit sprachlich zu fassen.<\/p>\n<p>Als Diversit\u00e4tsmerkmale werden oft Aspekte wie Alter, geschlechtliche Identit\u00e4t, sexuelle Orientierung, sozio\u00e4konomischer Status, geographische und kulturelle Herkunft, Religion, oder k\u00f6rperliche Konstitution\/Gesundheitszustand und Aussehen angegeben. Diese Liste ist aber bei Weitem nicht vollst\u00e4ndig und zwischen den einzelnen Merkmalen k\u00f6nnen Abh\u00e4ngigkeiten und Wechselwirkungen bestehen.<\/p>\n<h2>Welche Bedeutung hat Diversit\u00e4t f\u00fcr Unternehmen und ihre Kommunikation?<\/h2>\n<p>Okay, genug der Theorie! Was hat das mit dem Businessalltag zu tun?<\/p>\n<ul>\n<li>In Unternehmen setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass Vielfalt im Team\u00a0die Innovationskraft und Kreativit\u00e4t\u00a0st\u00e4rkt. Oder wie Telle Whitney, CEO des Anita Borg Institute for Women and Technology, sagt: \u201eDiversity drives innovation \u2013\u00a0when we limit who can contribute, we in turn limit, what problems we can solve.\u201c Wer sich daf\u00fcr einsetzt, Menschen mit unterschiedlichen Hintergr\u00fcnden und Eigenschaften einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten, sorgt daf\u00fcr, dass eine breitere Palette an F\u00e4higkeiten und Sichtweisen zur Verf\u00fcgung steht und zum Unternehmenserfolg beitragen kann. Eine klare Win-Win-Situation f\u00fcr Mitarbeiter und Firmen? Ja \u2013 deshalb hat sich mit dem Diversity-Management ein ganzer Zweig etabliert,\u00a0 der sich damit befasst, Vielfalt im Unternehmen zu f\u00f6rdern und zu erhalten. Dazu geh\u00f6rt eine interne Kommunikation, die inklusiv und partizipationsf\u00f6rdernd\u00a0 ist und dazu beitr\u00e4gt, etwaige bestehende Vorurteile zwischen Mitarbeitern abzubauen. Aber auch die Kommunikation im Rahmen von Recruiting und Employer-Branding muss offener gestaltet beziehungsweise auf heterogenere Zielgruppen ausgerichtet werden. Das stellt manche Personalabteilung vor Herausforderungen: Wie kann man gleichzeitig offen sein und dennoch m\u00f6glichst zielgenau kommunizieren?<\/li>\n<li>Aber nicht nur im Hinblick auf (k\u00fcnftige) Mitarbeiter sollten Unternehmen das Thema Vielfalt in den Blick nehmen. Das gilt insbesondere f\u00fcr Werbung, denn die funktioniert nicht nur \u00fcber rational-intellektuelle, sondern auch \u00fcber emotionale Ansprache. Ein wichtiger Aspekt davon ist die Identifikation des Rezipienten mit der \u00fcbermittelten Botschaft und ihren Tr\u00e4gern: F\u00fchle ich mich zum Beispiel durch ein Modell repr\u00e4sentiert? Vermittelt mir die Inszenierung des Produktes oder der Dienstleistung das Gef\u00fchl, dass meine Interessen und meine Lebenswelt bei der Konzeption mitgedacht wurden? Marketer, die um jeden Preis Streuverluste vermeiden wollen und Zielgruppen zum Beispiel anhand soziodemografischer Merkmale k\u00fcnstlich verengen, verschenken daher gegebenenfalls Potenziale.\u00a0Au\u00dferdem: Immer mehr Menschen achten nicht nur auf die Qualit\u00e4t und den Preis von Produkten oder Dienstleistungen, sondern erwarten auch, dass Unternehmen, mit denen sie verkehren, sich ihren Wertvorstellungen entsprechend verhalten. Wer Vielfalt im Unternehmensalltag wirklich lebt und diese\u00a0Haltung\u00a0in der Kommunikation nach au\u00dfen sichtbar macht, hat bei vielen (potenziellen) Kunden einen Stein im Brett und kann sein Image nachhaltig positiv beeinflussen.<\/li>\n<\/ul>\n<h2>Die Herausforderung der Bebilderung und wie du damit umgehen kannst<\/h2>\n<p>Ob in der internen Kommunikation, gegen\u00fcber Bewerbern oder im Marketing: Wenn du zeigen willst, dass dein Unternehmen Vielfalt zu sch\u00e4tzen wei\u00df, wirst du fr\u00fcher oder sp\u00e4ter vor der Herausforderung stehen, das auch visuell auszudr\u00fccken. Dabei gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest:<\/p>\n<ul>\n<li>Du bist (mit-)verantwortlich daf\u00fcr, die Diversity-Bem\u00fchungen deines Unternehmens kommunikativ umzusetzen? Dann macht es Sinn, dass du zun\u00e4chst an deiner eigenen Diversity-Kompetenz arbeitest und dich darin \u00fcbst, deine eigene Perspektive kritisch zu hinterfragen und implizite Vorannahmen \u00fcber andere Menschen fr\u00fchzeitig zu entdecken und dich bewusst damit auseinanderzusetzen. Klingt selbstverst\u00e4ndlich, ger\u00e4t im stressigen Alltag aber manchmal unter die R\u00e4der.<\/li>\n<li>Es kommt nicht nur darauf an, wen man abbildet, sondern auch wie. Die Bildkomposition und -konzeption spielt dabei eine gro\u00dfe Rolle, insbesondere bei Gruppenbildern: Wie sind die Gr\u00f6\u00dfenverh\u00e4ltnisse? Wer befindet sich am Bildrand und wer eher im Zentrum? Wie sind die Personen zueinander positioniert? Welchen Teil der Bildaussage tragen die einzelnen Personen und welche Eigenschaften werden ihnen dadurch zugeschrieben?\u00a0Wenn du jemanden beauftragst, visuellen Content zu erstellen, kannst du im Briefing f\u00fcr solche \u00dcberlegungen sensibilisieren. Falls du Stock-Material benutzt: Unterzieh die Bilder, die du verwenden willst, einfach einem kurzen Aussagen-Check. Stockbilder\u00a0m\u00fcssen einerseits in verschiedenen Kontexten einsetzbar sein, andererseits soll der Betrachter intuitiv verstehen, was gezeigt wird. Das kann dazu einladen, \u201eprototypische\u201c Situationen zu zeigen, die schnell erkannt werden \u2013 weswegen Stockfotos den Ruf haben, Klischees und Stereotype zu bedienen. Die Stock-Profis haben das Problem erkannt und gehen neue Wege: Adobe hat letztes Jahr beispielsweise\u00a0Das Fl\u00fcssige Selbst\u00a0als Visual Trend identifiziert und die Vielfalt an Identit\u00e4ten und Erscheinungsformen mit einer eigenen\u00a0<a class=\"tg-sp-link\" title=\"Die externe Seite im neuen Tab\/Fenster \u00f6ffnen\" href=\"https:\/\/stock.adobe.com\/de\/collections\/73f3oajMb7RCmLABjjL1Nu9vGByx8j55?sdid=SL4KMFCV&amp;mv=other&amp;as_channel=sponsored&amp;as_campclass=brand&amp;as_campaign=smb-stock_diversitaet%20bebildern&amp;as_source=t3n_camptype=acquisition&amp;as_audience=users\" target=\"_blank\" rel=\"nofollow noopener noreferrer\">Themengalerie<\/a>\u00a0in den Fokus genommen.<\/li>\n<li>Welchen pers\u00f6nlichen Background die Person hat, die deinen Content erstellt, kann durchaus Einfluss darauf haben, wie sie sich den Themen, die sie visuell darstellt, n\u00e4hert. Willst du frische Blickwinkel, solltest du auch versuchen, bei der Auswahl von Fotografen\/innen und Illustratoren\/innen auf Diversit\u00e4t zu achten. Gerade weltweite Stockdatenbanken wie\u00a0<a class=\"tg-sp-link\" title=\"Die externe Seite im neuen Tab\/Fenster \u00f6ffnen\" href=\"https:\/\/stock.adobe.com\/de\/?sdid=SL4KMFCV&amp;mv=other&amp;as_channel=sponsored&amp;as_campclass=brand&amp;as_campaign=smb-stock_diversitaet%20bebildern&amp;as_source=t3n_camptype=acquisition&amp;as_audience=users\" target=\"_blank\" rel=\"nofollow noopener noreferrer\">Adobe Stock<\/a>\u00a0bieten dir die M\u00f6glichkeit, die Werke von Kreativen aus verschiedenen kulturellen und geographischen Umfeldern zu nutzen.<\/li>\n<li>Nicht alle Diversit\u00e4tsmerkmale sind sichtbar \u2013 die soziale Herkunft oder sexuelle Orientierung zum Beispiel. Versuch nicht krampfhaft, so viele Diversit\u00e4tsmerkmale wie m\u00f6glich abzubilden. Dann werden die abgebildeten Personen schnell zu Quoten-Merkmalstr\u00e4gern und wirken karikiert \u2013 und du erreichst das Gegenteil von dem, was du eigentlich wolltest.<\/li>\n<li>Nicht alles muss so bleiben, wie es war, und du musst nicht immer dokumentarisch die Realit\u00e4t abbilden: Manchmal ergibt es mehr Sinn, eine Vision zu zeigen beziehungsweise mit dem visuellen Content ein Statement zu setzen, als den Ist-Stand abzubilden. Gerade wenn du bestehende Strukturen und Klischees aufbrechen willst, bleibt dir wenig anderes \u00fcbrig. \u00dcberleg dir nur im Voraus, ob dem Betrachter klar ist, dass du ein Statement setzt und nicht die Realit\u00e4t zeigst \u2013 sonst machst du dich unglaubw\u00fcrdig.<\/li>\n<li>Bleib locker! Diversit\u00e4t ist ein wichtiges und sensibles Thema. Und auch wenn du viel Zeit und Hirnschmalz in die Auswahl von Bildern und ein bedachtes Wording legst, wirst du vermutlich nicht immer alle Adressaten zu 100 Prozent zufriedenstellen. Nimm konstruktive Kritik auf und versteh sie als wichtigen Teil in einem Lern- und Transformationsprozess. Wer vorw\u00e4rts kommen will, darf keine Angst haben, mal zu stolpern.<\/li>\n<\/ul>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Viele Unternehmen haben erkannt, wie wichtig und sinnvoll es ist, Diversit\u00e4t aktiv zu f\u00f6rdern. Das beeinflusst auch die Kommunikation und stellt Marketer und HR-Experten vor die Frage, wie man Vielfalt eigentlich bebildert. Was ist mit Diversity \u00fcberhaupt gemeint? 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