{"id":10272,"date":"2017-09-11T00:00:00","date_gmt":"2017-09-10T23:00:00","guid":{"rendered":"http:\/\/marketing.ch\/kopf-des-monats-september-2017-rene-eugster\/"},"modified":"2023-10-20T14:50:51","modified_gmt":"2023-10-20T12:50:51","slug":"kopf-des-monats-september-2017-rene-eugster","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/digital-marketing\/kopf-des-monats-september-2017-rene-eugster\/","title":{"rendered":"Ren\u00e9 Eugster | CEO Agentur am Flughafen"},"content":{"rendered":"

\"\"<\/strong><\/span><\/h4>\n

01Ren\u00e9 Eugster<\/strong>
\nCaptain & Head of Creation der Agentur am Flughafen<\/em>\u00a0\u00a0<\/span><\/h4>\n

Technische Grundausbildung<\/p>\n

Fundierte Weiterbildungen im Verkauf und Marketing<\/p>\n

10 Jahre in div. Verkaufs- und Marketingfunktionen auf Kundenseite<\/p>\n

Agentur am Flughafen seit fast 25 Jahren<\/p>\n

Marketingdozent an diversen Fach- und Hochschulen seit 1988<\/p>\n

Herr Eugster, Sie sind Captain und Head of Creation der Agentur am Flughafen, eine der f\u00fchrenden Kreativagenturen f\u00fcr integrierte Markenkommunikation der Schweiz. Welchen Projekten und Arbeiten nehmen Sie sich genau an?<\/em><\/strong><\/p>\n

Zuerst herzlichen Dank f\u00fcr den \u00abKopf des Monats\u00bb. Im Moment betreuen wir mehr als 30 Kunden in unterschiedlichsten Projekten. Lassen Sie mich ein paar Aufgaben herauspicken: Seit bald 4 Jahren k\u00fcmmern wir uns bei den SBB um die Kundenbindung \u2013 d.h., wenn Sie als einer von 2,8 Millionen Swisspass-Besitzern einen von der SBB kriegen, dann ist der von uns. Gleichzeitig bereiten wir den Launch der x-medialen Permission-Kampagne \u00abVision Zero\u00bb (jeder Verkehrstote ist einer zuviel) f\u00fcr unseren Kunden Continental vor. Wir f\u00fchren einen internationalen Office-Space Vermarkter in Z\u00fcrich ein. Bisnode D&B Schweiz unterst\u00fctzen wir bei ihrer Markenstrategie, jedoch auch in der handfesten Umsetzung der Leadgenerierungskampagnen. F\u00fcr einen Fintech-Start-up produzieren wir grad einen TV-Spot zur Schaffung der Brand-Awareness. Dann haben wir den Launch der weltweit gr\u00f6ssten Autovermietung in der Schweiz kommunikativ umgesetzt. Aber auch die Kreation von Websites, Banners, Podcasts, Anzeigen, Plakaten, Directmailings oder Verkehrsmittelwerbung f\u00fcr kleinere, lokale Kunden wie einen Sprachdienstleister, einen Holzsystembauer oder einen Designm\u00f6belh\u00e4ndler geh\u00f6ren zu unserem abwechslungsreichen Arbeitsalltag.<\/p>\n

Mit der Agentur am Flughafen haben Sie seit der Gr\u00fcndung 1993 bereits 280 Auszeichnungen f\u00fcr Ihre Arbeiten erhalten. Wie gehen Sie damit um? Ein Grund sich ein wenig auszuruhen oder ein grosser Ansporn weiter erfolgreiche Projekte zu realisieren und die Menschen zu fesseln?<\/strong><\/em><\/p>\n

Ja, es ist unser Ansporn. Jedoch nicht die Preise an und f\u00fcr sich interessieren, sondern der Qualit\u00e4tsmasstab, den wir uns damit selber auferlegen. Wir haben seit bald 25 Jahren alles daran gesetzt, um zu lernen und von Job zu Job besser zu werden. Sehen Sie, es gibt unterschiedliche M\u00f6glichkeiten eine Agentur erfolgreich zu f\u00fchren. Entweder setzt man dabei auf Menge oder \u2013 so wie wir \u2013 auf Qualit\u00e4t. Es war nie mein Ziel Mitarbeiter zu sammeln und mich \u00fcber Betriebsgr\u00f6sse zu definieren. Letzthin habe ich sogar von einer rasant gewachsenen Agentur geh\u00f6rt, die Kunden eine Flat-Rate anbietet (f\u00fcr eine Summe X pro Monat kann der Kunde soviel Arbeiten bringen, wie er will). Dies ist kurzfristig sicher reizvoll f\u00fcr den Kunden, doch Hand aufs Herz, da geht es doch nur noch ums Geld und nicht mehr um das Bestreben dem Kunden das Beste zu bieten, denn diese Rechnung w\u00fcrde sonst nicht aufgehen. Ich denke, unsere Kunden haben nach wie vor das Recht, dass wir alles daran setzen, sie und ihre Marken nachhaltig mit guten Geschichten von ihren Mitbewerbern zu differenzieren. Und dies geht nur mit viel Erfahrung, einer durchdachten Strategie und ganz viel Kreativit\u00e4t. Dazu braucht es hochqualifizierte Menschen, die hart an sich arbeiten und aus innerer \u00dcberzeugung Tag f\u00fcr Tag Extrameilen gehen (bei Agentur-Flatrates kann sich das niemand leisten). Wir streben immer nach der besten L\u00f6sung f\u00fcr unsere Kunden und dies ist weltweit inzwischen bald 300 Mal von Experten wohlwollend anerkannt worden. Glauben Sie mir, nachhaltig, strategisch klar differenzierte Markenf\u00fchrung ist unter dem Strich f\u00fcr jedes Unternehmen kosteng\u00fcnstiger und gewinnbringender als billig und ideenbefreit produzierte Werbemittel.<\/p>\n

Im R\u00fcckblick auf die knapp 25-j\u00e4hrige Unternehmensgeschichte, welcher Meilenstein macht Sie als Gr\u00fcnder besonders stolz?<\/strong><\/em><\/p>\n

Gute Frage. 25 Jahre sind eine lange Zeit. Lassen Sie mich spontan sein:<\/p>\n

1. Die durchschnittliche Betriebszugeh\u00f6rigkeit meiner Mitarbeitenden bel\u00e4uft sich auf 13,2 Jahre<\/p>\n

2. Wir sind inzwischen zum Familienbetrieb herangereift \u2013 4 von 5 Familienmitgliedern arbeiten im Betrieb. Der \u00e4lteste Sohn wird zu unserem 25 Jahre Jubil\u00e4um in den Verwaltungsrat gew\u00e4hlt.<\/p>\n

3. Wir konnten uns als Ostschweizer Agentur im hart umk\u00e4mpften Schweizer Markt etablieren. In der Directmarketing Szene kennt man uns sogar \u00fcber Europa hinaus.<\/p>\n

4. Wir haben in einer sich extrem wandelnden Branche den Turnaround geschafft und vergangenes Jahr als erste und einzige Schweizer Agentur beim SDV Award f\u00fcr unsere Arbeit bei der SBB eine Auszeichnung in der Kategorie \u00abCreative use of Data\u00bb geholt.<\/p>\n

5. Es gibt uns noch.<\/p>\n

In den vergangenen Monaten wurde Ihre Person immer medienwirksamer. Dies sieht man an zahlreichen Jurynominierungen f\u00fcr diverse Awards der Kommunikations-, Werbe- und Marketingbranche, beispielsweise den DMA Echo Awards in New York vor zwei Wochen. Wie gehen Sie damit um?<\/strong><\/em><\/p>\n

Das mit der Jurynominierung ist eine riesen Ehre und mit 53 auch eine Anerkennung f\u00fcr geleistete Arbeit. Da wir aber in einer hochkompetitiven, sich zunehmend digitalisierenden Branche t\u00e4tig sind, ist es einfach unabdingbar sich international zu informieren (wie wollen Sie differenzierende Kommunikation auf h\u00f6chstem Niveau f\u00fcr Ihre Kunden betreiben, wenn Sie gar nicht wissen, was alles schon gemacht wurde?) und auszutauschen. Die Dialogmarketingbranche rennt wie kaum eine andere. Die M\u00e4rkte haben sich demokratisiert. Wir m\u00fcssen voneinander lernen und die Kunden in die Kreativprozesse miteinbeziehen. Ja, und wegen der Medienpr\u00e4senz (wo auch dieses Interview dazu geh\u00f6rt, danke): Klingeln geh\u00f6rt zum Handwerk. F\u00fcr die Agentur am Flughafen ist dies essenziell um wahrgenommen zu werden.<\/p>\n

Globalisierung, Individualisierung und auch Digitalisierung stellen starke Trends der letzten und der kommenden Jahre dar. Wie ver\u00e4ndern diese Ihrer Meinung nach die Kommunikations-, Werbe- und Marketingbranche? Wie gehen Sie und die Agentur am Flughafen damit um?<\/strong><\/em><\/p>\n

Ich denke, hierbei von Trends zu sprechen mutet schon fast romantisch an. Die Welt ist bereits ein Dorf. Zumindest kommunikativ. Individuen wollen als Individualisten wahrgenommen und behandelt werden (in der Schweiz ist dies sogar besonders ausgepr\u00e4gt). Die Digitalisierung ist da. Unsere Branche hat sich ver\u00e4ndert. Wer den alten, klassischen Zeiten nachtrauert, hat verloren. Co-Working und Co-Creation d\u00fcrfen keine Schlagworte bleiben. Das Ganze ist viel zu komplex, als dass wir Agenturen unser S\u00fcppchen noch selber brauen k\u00f6nnen. Kommunikativer Protektionismus wie Zensur (oft noch von Kunden im Kontext mit Social Media gefordert) sind nutzlos. Nach dem \u00abProsumer\u00bb sind \u00abConsumer\u00bb im Anmarsch. Das markengesteuerte Sender-Empf\u00e4nger-Modell hat ausgedient: Kunden kommunizieren aktiv \u00fcber Brands, ohne dass diese mitreden d\u00fcrfen. Unternehmen m\u00fcssen Mittel und Wege finden, um am Tisch ihrer Kunden Platz nehmen zu d\u00fcrfen. Die Zeit ist hochspannend. Als Dialogmarketingspezialisten besch\u00e4ftigen wir uns heute mit Themen wie \u00abCustomer Journey\/Centricity\u00bb, \u00abDatenschutzverordnungen\u00bb, \u00abSmartdata\u00bb, \u00abPermissionmarketing\u00bb, \u00abLeadgenerierung\u00bb, \u00abE-Shifting\u00bb, \u00abMobile Concierges und Bots\u00bb, \u00abCustomer Lifetime Value Modellierung\u00bb, \u00abMobile Geo-Fencing\u00bb, \u00abCross-Channel Brand Activation\u00bb, \u00abOmni-Channel-CRM\u00bb, \u00abProgrammatic Advertising\u00bb, \u00abSocial Listening\u00bb, \u00abMarketingautomation\u00bb, \u00abPredective Intelligence\u00bb, \u00abDynamic Personalization\u00bb, \u00abEmployer Branding\u00bb gleichwohl aber auch mit dem guten, alten Mailing, das immer mehr zum \u00abExklusiv Kontaktmittel f\u00fcr Key-Accounts\u00bb wird. Was all dies jedoch ben\u00f6tigt, sind Brainware f\u00fcr klare Strategien und ganz viel Kreativit\u00e4t. Ich w\u00fcrde sagen: Wir sind recht fit in diesen Themen und haben uns zudem mit strategischen Kooperationspartnern im Ausland sehr gut aufgestellt (da helfen nat\u00fcrlich solche Kontakte aus internationaler Juryarbeit ungemein).<\/p>\n

Was sind Ihre Ziele mit der Agentur am Flughafen f\u00fcr die n\u00e4chsten Jahre? Welche weiteren Trends erkennen Sie in Ihrer Branche und wie gehen Sie diese an?<\/strong><\/em><\/p>\n

Fassen wir doch die oben aufgez\u00e4hlten Themen unter \u00abMarketing 4.0\u00bb zusammen (im Wissen, dass da noch ganz viel mehr dazu geh\u00f6rt). Das besch\u00e4ftigt uns und unsere Kunden sehr. Mittelfristig wird die \u00abProduktion\u00bb (Desktop, Programmieren, Datenaufbereiten usw.) aus den Schweizer Agenturen g\u00e4nzlich ausgelagert werden m\u00fcssen. Und dabei spreche ich nicht alleine von der Auslagerung ins Ausland. Eine weitere starke Str\u00f6mung, die wir sp\u00fcren, ist der Trend zum Insourcing von Werbemittelproduktionsarbeiten, bei Unternehmen s\u00e4mtlicher Couleur. Agenturen k\u00f6nnen sich also w\u00e4hrend kurz oder lang nur noch \u00fcber die Kernkompetenzen Strategie und Kreation (und \u00fcber professionelles Sourcing) definieren. Entsprechend werden Agenturen kleiner. Gefragt ist Brainwork. Der War for Talents ist entfacht. Diese Herausforderung l\u00f6sen Sie nicht mit den heutigen Agenturmodellen, wo Mitarbeitende nicht selten eine durchschnittliche Verweildauer von 2,5 Jahren haben. Spezialisten, die Kunden im \u00abMarketing 4.0\u00bb weiterbringen, werden auch entsprechend gut bezahlt. Wir sind im Maximum 1o Festangestellte bei der Agentur am Flughafen. Dies wird sich auch nicht \u00e4ndern.<\/p>\n

Wie sieht bei Ihnen ein \u201cnormaler\u201d Arbeitstag aus? Gibt es diesen \u00fcberhaupt?<\/strong><\/em><\/p>\n

Ich weiss es nicht, da es ihn so nicht gibt. Aber, ich habe den spannendsten Job der Welt.<\/p>\n

Wie managen Sie Ihre anspruchsvolle Position als Captain und Head of Creation der Agentur am Flughafen, sodass Ihre Freizeit nicht zu kurz kommt? Stichwort Work-Life-Balance.<\/strong><\/em><\/p>\n

Ok., Sie haben den wunden Punkt getroffen. Schwierig. Die gr\u00f6sste Herausforderung meines Lebens ist es Beziehung, Familie, Freunde, zunehmende Kundenzahl, Bildung, Sport und Muse unter einen Hut zu bringen. Manchmal schaffe ichs, jedoch ehrlich gesagt, f\u00fcr meinen Geschmack zu selten. Im Winterhalbjahr versuche ich seit letzter Saison 4 Tage in der Woche in und einen Tag am Unternehmen zu arbeiten. Ich befinde mich aber noch in der Lernphase.<\/p>\n

Wir von marketing.ch bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen f\u00fcr ihre Zeit und das spannende Interview!<\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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