{"id":10243,"date":"2018-01-10T00:00:00","date_gmt":"2018-01-09T23:00:00","guid":{"rendered":"http:\/\/marketing.ch\/kopf-des-monats-januar-2018-prof-dr-sven-reinecke\/"},"modified":"2023-08-25T14:00:51","modified_gmt":"2023-08-25T12:00:51","slug":"kopf-des-monats-januar-2018-prof-dr-sven-reinecke","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/digital-marketing\/kopf-des-monats-januar-2018-prof-dr-sven-reinecke\/","title":{"rendered":"Prof. Dr. Sven Reinecke | Direkt Institut f\u00fcr Marketing HSG"},"content":{"rendered":"

\"\"<\/h4>\n

Prof. Dr. Sven Reinecke<\/span><\/strong><\/h4>\n

Direktor des Instituts f\u00fcr Marketing, Titularprofessor und Dozent f\u00fcr Betriebswirtschaftslehre der Universit\u00e4t St. Gallen (HSG)\u00a0<\/span><\/em><\/h2>\n

Der geb\u00fcrtige Wolfsburger Sven Reinecke wuchs in Portugal und Deutschland auf und kam urspr\u00fcnglich zum Studieren in die Schweiz. Als Direktor des Instituts f\u00fcr Marketing und Titularprofessor an der Universit\u00e4t St. Gallen (HSG) besch\u00e4ftigt er sich insbesondere mit Fragen des strategischen Marketings, des Kundenbeziehungsmanagements, des \u201eReturn on Marketing\u201c und des Management-Entscheidungsverhaltens. Im Rahmen des von ihm geleiteten Exzellenzprogramms \u201eBest Practice in Marketing\u201c arbeitet er eng mit f\u00fchrenden Unternehmen zusammen, u.a. UBS Switzerland, Swiss Life, B.Braun, B\u00fchler, Continental, Hansgrohe, Covestro, Dr\u00e4ger, Miele. Nebenberuflich ist er im Verwaltungsrat der Olma Messen St. Gallen, im Stiftungsrat der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi und Verwaltungsratspr\u00e4sident der MPM St. Gallen AG.<\/p>\n

Herr Reinecke, Sie sind Dozent f\u00fcr Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing, an der Universit\u00e4t St. Gallen (HSG). Was hat Sie dazu verleitet, jungen Nachwuchstalenten Ihr Wissen weiterzugeben?<\/em><\/strong><\/p>\n

F\u00fcr mich war und ist \u201eKundenorientierung\u201c immer der zentrale Fokus aller betriebswirtschaftlichen T\u00e4tigkeiten. Dies ist der realwirtschaftliche Zweck jedes Unternehmens, der \u201eMehrwert\u201c f\u00fcr das Gesamtsystem. Es macht Spass, junge Studierende f\u00fcr diese Frage zu begeistern \u2013 egal ob in der tangiblen oder der digitalen Welt.<\/p>\n

Welchen Forschungsgebieten nehmen Sie sich genau an? Gibt es ein Gebiet, welches Sie besonders interessiert?<\/strong><\/em><\/p>\n

Letztlich geht in meiner Forschung immer um die Schnittstelle zwischen Top-Management und der Marketingfunktion, beispielsweise Fragen wie: Wie l\u00e4sst sich der Mehrwert des Marketings belegen und steuern? Wie erzielen wir mit professionellem Marketing professionelles Wachstum? Wie lassen sich Best Practices im Marketing aus unterschiedlichen Branchen weiterentwickeln, um schneller als die Konkurrenz zu lernen? F\u00fcr mich ist betriebswirtschaftliche Forschung zwingend anwendungsorientiert, die sich aber nicht mit einem interessanten Einzelfall zufriedengibt, sondern vielmehr Grundprinzipien erarbeiten sollte.<\/p>\n

Neben vielen weiteren renommierten Instituten forscht die Universit\u00e4t St. Gallen auch im Bereich Customer Insights. Inwieweit und auf welcher Ebene arbeiten die beiden Institute in den korrelierenden Themenbereichen zusammen?<\/strong><\/em><\/p>\n

Die Forschungsfragen halten sich nicht an die k\u00fcnstlichen internen Institutsgrenzen einer Universit\u00e4t. Zwar sind die Institute f\u00fcr die sehr dezentrale, unternehmerische Kultur der HSG enorm wichtig, doch arbeiten die verschiedenen Institute intensiv, gerne und professional zusammen. Das Thema \u201eDigitalisierung\u201c besch\u00e4ftigt beispielsweise derzeit nicht nur das Marketing-, das Handels- und das Customer Insights-Institut, sondern die gesamte HSG.<\/p>\n

Die Universit\u00e4t z\u00e4hlt zu den renommiertesten Wirtschafts-Universit\u00e4ten Europas. Gerade das Institut f\u00fcr Marketing erfreut sich \u00fcber ein hohes Ansehen. Welche Faktoren tragen Ihrer Meinung nach dazu bei?<\/strong><\/em><\/p>\n

Das \u201eGesch\u00e4ftsmodell\u201c der HSG unterscheidet sich stark von jenem klassischer staatlicher Universit\u00e4ten. Beispielsweise finanziert sich unser Institut zu 80 Prozent aus Mitteln der Wirtschaft durch Angebote wie Weiterbildung, Konsortialprogramme und innovative Forschungsprojekte. Die Verkn\u00fcpfung von Unternehmen, Alumni, Studierenden und Dozierenden in Lehre, Weiterbildung und Forschung f\u00fchrt immer wieder zu neuen Initiativen. Vielleicht ist es uns in den letzten Jahren auch gerade deshalb hervorragend gelungen, die HSG zu internationalisieren und auch in der Forschungslandschaft sehr gut zu positionieren.<\/p>\n

Globalisierung, Individualisierung und auch Digitalisierung stellen starke Trends der letzten und der kommenden Jahre dar. Wie ver\u00e4ndern diese Ihrer Meinung nach die Marketingbranche?<\/strong><\/em><\/p>\n

Globalisierung ist aus meiner Sicht f\u00fcr international t\u00e4tige Unternehmen ohnehin ein Muss. Die gr\u00f6ssten Auswirkungen wird das auf die Unternehmenskulturen haben \u2013 hier w\u00e4chst der Globus zusammen. Das f\u00fchrt beispielsweise dazu, dass ein \u201eeidgen\u00f6ssisches Diplom\u201c f\u00fcr eine Marketingausbildung k\u00fcnftig eine geringere Relevanz in der internationalen Community haben wird.<\/p>\n

Gelegentlich stelle ich mir die Frage: Gibt es noch \u201eanaloges\u201c Marketing oder \u201enicht-digitale\u201c Marketingkampagnen? Wohl kaum. Fast alles im Marketing ist heute digital. Die Grundprinzipien des Marketings, also die Kunden- und Wettbewerbsorientierung, haben sich dadurch nicht ge\u00e4ndert \u2013 wohl aber die Geschwindigkeit des Wandels von Technologie, Unternehmens- und Kundenverhalten. Die Digitalisierung hat nicht nur Auswirkungen auf die Marktleistung, sondern auf alle Potentiale der gesamten Wertsch\u00f6pfungskette. Ich pers\u00f6nlich freue mich auf diese spannenden Herausforderungen. Aber der Mensch wird ein \u201esoziales\u201c Tier bleiben: Face-to-Face-Kontakte und gegenseitiges Vertrauen werden auch in Zeiten der Artificial Intelligence einen herausgehobenen Stellenwert behalten.<\/p>\n

Welche weiteren Trends erkennen Sie in der Marketingbranche und wie integrieren Sie diese in Ihrem Unterrichtsstoff?<\/strong><\/em><\/p>\n

Vor kurzem haben wir gerade eine tolle Marketingtrendstudie durchgef\u00fchrt und diese ausschliesslich online ver\u00f6ffentlicht.
\nAus meiner Sicht: Wertvoller Inhalt, viele Links und erl\u00e4uternde Videos. Wir freuen uns \u00fcber Ihr Feedback!<\/p>\n

Wie sieht bei Ihnen ein \u00abnormaler\u00bb Arbeitstag aus? Gibt es diesen \u00fcberhaupt?<\/strong><\/em><\/p>\n

Nein, den gibt es nicht. Aber es gibt Muster: Weiterbildungs-Tage, Projekttage, Forschungstage, Grossanlass-Vortragstage, Gremien- oder Sitzungs-Tage, Vorlesungs-Tage … Gl\u00fccklicherweise ist der Mix so vielf\u00e4ltig, dass es immer spannend bleibt. Ich k\u00f6nnte mir kaum vorstellen, jeden Tag das Gleiche zu tun.<\/p>\n

Wie managen Sie Ihre anspruchsvollen Positionen als Direktor des IfM, Titularprofessor, Dozent und Verwaltungsrat, so dass Ihre Freizeit nicht zu kurz kommt? Stichwort Work-Life-Balance.<\/strong><\/em><\/p>\n

Dadurch, dass ich einen Arbeitsweg von 2 min zu Fuss habe, habe ich im Alltag eine gewisse Flexibilit\u00e4t \u2013 ich wechsle manchmal mehrmals am Tag den Arbeitsplatz zwischen B\u00fcro und Homeoffice. Ich versuche, so oft wie m\u00f6glich auch w\u00e4hrend der Woche gemeinsam mit meiner Frau und meinem Sohn zu Mittag oder zu Abend zu essen sowie Zeit miteinander zu verbringen. Als sportlicher Ausgleich dient mir insbesondere das Laufen: Mein Ziel ist es, m\u00f6glichst jeden 2. Tag eine Stunde lang die Natur zu geniessen. Im Winter ist das oft schwierig, weil es in St. Gallen oft sehr glatt ist \u2013 und ich Laufb\u00e4nder wirklich nur im Notfall benutze.<\/p>\n

Wir von marketing.ch bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen f\u00fcr ihre Zeit und das spannende Interview!<\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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