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Wie du Baby-Boomer garantiert mit deinem Marketing überzeugst

Source: businessinsider.com

Die Baby-Boomer sind eine Generation von fleissigen Arbeiterinnen und Arbeitern, die noch nicht mit der allgegenwärtigen Technologisierung und dem Internet aufgewachsen sind. Wir erklären, wie du sie trotzdem mit digitalen Marketing-Massnahmen erreichst.

Der Anteil der Baby-Boomer in der Bevölkerung ist rückläufig und steht aktuell bei etwa 21 Prozent. Erst 2019 wurden sie von den Millennials als grösste Bevölkerungsgruppe abgelöst. Damit sind sie aber immer noch die zweitgrösste Generation – und die kaufkräftigste. Deswegen sind sie eine der attraktivsten Zielgruppen, die mit deinem Marketing unbedingt erreichen solltest.

Wer sind die Baby-Boomer?

Als Baby-Boomer – auch kurz Boomer – bezeichnet man die Bevölkerungsgruppe, die in einer Zeit der explosiven Geburtenrate zur Welt gekommen ist. Diese wurde durch das Ende des Zweiten Weltkriegs und das darauffolgende Wirtschaftswachstum hervorgerufen. Nicht alle Nationen waren gleichermassen vom Krieg betroffen und viele Menschen wurden erst Jahre später aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und konnten nach Hause zurückkehren. Darum variieren die Geburtsjahre je nach Land. In der Schweiz spricht man bei den Jahrgängen 1946 – 1964 von den Baby-Boomern.

Technologie? Kein Problem!

Älteren Generationen wird gerne vorgeworfen, mit Technik nicht viel am Hut zu haben. Doch auch wenn sie nicht damit aufgewachsen sind, wissen Baby-Boomer sehr wohl mit Computern, Smartphones und Co. umzugehen. Im Unterschied zu jüngeren Generationen sind sie aber eher auf dem Desktop unterwegs als mobil. Dort wird dann aber auch ordentlich Geld ausgegeben – nämlich 20 Prozent mehr als Millennials es tun. Was die Präsenz auf Social Media angeht, sind Baby-Boomer nicht so diversifiziert wie die Bevölkerungsgruppen nach Generation X. Dafür sind aber ganze 57 Prozent von ihnen auf Facebook anzutreffen, wo sie im Schnitt jeden Tag eine Stunde verbringen.

Mit einem wichtigen Medium sind Boomer aber dennoch grossgeworden – dem Fernsehen. In den 70er-Jahren hielten erschwingliche Fernsehgeräte Einzug in die Wohnzimmer. Die Flimmerkiste scheint ihr Leben so stark geprägt zu haben, dass Videoinhalte immer noch die beliebteste Form von Content unter ihnen ist. Sie lieben informative, langsam geschnittene Videos und nehmen sich dafür mehr Zeit als die Jungen, die sich TikTok-Länge gewohnt sind. Ausserdem teilen sie gerne Bewegtbild-Content.

Die «Me Generation»

In den 70er-Jahren wurde der Boomer-Generation der Beiname «Me Generation» gegeben. Motiviert durch die Bürgerrechtsbewegung und Forderungen nach Gleichberechtigung der Frau, keimte der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung. Die Baby-Boomer entdeckten nach dem Erleben dieses starken kulturellen Wandels die Selbstverwirklichung für sich.

Für dich als Marketer*in bedeutet dies, dass Boomer gerne in sich selbst investieren. Sie lassen sich dabei in ihrer Kaufentscheidung nur wenig von ihren Mitmenschen beeinflussen. Sind sie mit dem Kauf zufrieden, entwickeln sie schnell eine starke Markenloyalität.

Der Preis ist heiss

Baby-Boomer sind aufgrund ihres Alters und ihrer Lebenszeit während eines Wirtschaftsbooms enorm kaufkräftig. Ihre Ausgaben machen einigen Schätzungen zufolge 70 Prozent des verfügbaren Einkommens der Gesamtbevölkerung aus. Weil sie aber nicht erst seit gestern Einkaufen gehen, sind sie erfahren im Umgang mit ihrem hart verdienten Geld. Dementsprechend informieren sie sich vor einem Kauf ausführlich über ein Produkt. Empfehlungen auf Social Media bringen sie aber kaum Vertrauen entgegen. Sie suchen über Suchmaschinen umfangreiche und informative Quellen, die nicht werberisch wirken.

Sie sind zudem eine schlechte Zielgruppe für Retargeting-Kampagnen. Solche sehen Baby-Boomer nicht als willkommene Anpassung an ihre Wünsche und Bedürfnisse. Im Gegenteil: Sie finden diese unheimlich und sehen sie als Verletzung ihrer hoch geachteten Privatsphäre.

Wie du dein Marketing für Baby-Boomer optimierst

Eine Marketingstrategie, die speziell auf Boomer zugeschnitten ist, braucht vielleicht speziellere Anpassungen, als du dir das von anderen Generationen gewohnt bist. Folgende Richtlinien bieten dir einen Anhaltspunkt dafür, ob du auf dem richtigen Weg bist, sie von dir zu begeistern.

  • Wähle die passende Social-Media-Plattform. Der fast schon einzige relevante Vertreter, wo du Boomer findest, ist Facebook. Aber auch LinkedIn solltest du vor allem als B2B-Unternehmen ausprobieren, denn viele Baby-Boomer sind Entscheidungsträger*innen, was Firmeneinkäufe angeht.
  • Setze auf SEA. Die Zielgruppe vertraut am meisten auf ihre eigene Recherche zu Produkten. Erreiche sie also dort, wo sie ihre Kaufentscheidung trifft.
  • Verkaufe eine Geschichte, die ihre Lebensqualität verbessert. Baby-Boomer stehen mit beiden Beinen fest im Leben. Das grösste Bedürfnis besteht nach Produkten, die dieses einfacher, bequemer oder besser machen.
  • Publiziere informative Inhalte, am besten in Videoform. Die Käuferschaft wird sich Zeit dafür nehmen, besonders wenn sie etwas über Produkte lernen, ohne das Gefühl zu bekommen, dass ihnen etwas angedreht wird. Ein wenig Humor darf auch sein.
  • Gestalte leicht zugängliche Inhalte. Ja, Boomer sind nicht mehr die Jüngsten. Überfordere sie nicht mit überladenen Anzeigen. Klarer Kontrast, gut erreichbare Buttons und grosse Texte sind eine Grundvoraussetzung.
  • Wage es nicht, Baby-Boomer – wie im vorigen Punkt – an ihr Alter zu erinnern. Das wirkt nie sympathisch.
  • Vermiede Slang und Humor, der zu viel popkulturelles Wissen voraussetzt. «Ok, Boomer» zieht bei Boomern nicht.
  • Kommuniziere Preise früh und transparent. Das Preisbewusstsein will angesprochen werden, ansonsten erweckst du schnell einen unseriösen, betrügerischen Eindruck.
  • Biete einen hervorragenden Kundenservice, egal ob vor Ort, via E-Mail oder telefonisch. Obwohl sie überraschend viel online einkaufen, suchen Boomer bei Fragen und Problemen den menschlichen Kontakt

Hoher Aufwand und hoher Ertrag

Um Baby-Boomer mit deinem Marketing zu überzeugen, musst du einige technische und gestalterische Hürden überwinden. Wenn du dich aber darauf einlässt und es dir gelingt, Unsicherheit in Markenloyalität umzuwandeln, erhältst du Zugang zu einer treuen und kaufkräftigen Zielgruppe.

Daniel Cano

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