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SEO: Team aufbauen oder outsourcen und eine Agentur suchen?

Source: businessinsider.com

Suchmaschinenoptimierung ist ein Muss für Unternehmen jeder Grösse. Dass es heute schon längst nicht mehr ausreicht, eine Website zu haben, ist inzwischen den meisten klar. Wer sich noch ganz am Anfang seiner SEO-Arbeit befindet, steht oft vor der Entscheidung, ob sich eine Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern eignet oder ob man sich ein eigenes SEO-Team aufbauen sollte. Das hängt von mehreren Faktoren ab und wir glauben, dass es fast immer eine Kombination aus beidem ist. Wir erklären, worauf Du während der Entscheidungsfindung achten musst.

Früher engagierten Unternehmen einen SEO-Experten zur Optimierung der Website, während man sich auf das Kerngeschäft konzentrierte. Aber Suchmaschinenoptimierung ist kein One-Man-Job mehr – heutzutage ist ein ganzes Team nötig, um die Online-Präsenz zu verwalten. Um die Spitze der SERPs zu erreichen (und dort zu bleiben), werden Datenanalysten, Content-Creator, technische SEO-Experten und Programmierer benötigt, bevor überhaupt daran gedacht werden kann, die SEO-Strategie in den Rest der Marketingmassnahmen zu integrieren. Das ist ein ganz schön grosses Team, das zusammengestellt werden muss.

Die anderen beiden Möglichkeiten: Beauftrage eine Agentur die sich um alles kümmert, oder eine Kombination aus Agentur und Inhouse-SEO. In diesem Artikel betrachten wir die Vor- und Nachteile aller drei Möglichkeiten.

Die Vorteile einer SEO-Agentur

Im Wesentlichen bedeutet die Beauftragung einer SEO-Agentur, dass alles vom ersten Tag an vorbereitet ist. Du wählst eine Agentur aus, definierst mit ihr die Ziele und schon kann es losgehen. Hier sind die wichtigsten Vorteile der Beauftragung einer Agentur für die Verwaltung Deiner Suchpräsenz:

  • Sofortige Expertise: Agenturen bieten ein vorbereitetes Team von Experten, die bereit sind, deine Strategie umzusetzen – keine Schulung erforderlich.
  • Auf dem neuesten Stand: Eine gute Agentur ist immer auf dem neuesten Stand der Entwicklungen, Technologien und Techniken.
  • Skalierbar: Mit einer Agentur können Strategie und Investitionen skaliert werden, wenn sich Deine Bedürfnisse ändern.
  • Mehr als SEO: Modernes SEO braucht solides Content Marketing, bezahlte Werbung, Social Promotion und andere Marketingstrategien, um Wirkung zu erzielen.
  • Software und Tools: Agenturen kommen mit leistungsstarken Tools, die alle gekauft und bezahlt sind.
  • Problemlos: Abgesehen davon, dass kein neues Team eingestellt werden muss, musst Du Dir auch keine Gedanken über Räumlichkeiten oder andere organisatorischen Dinge machen.

Die Beauftragung einer Agentur bedeutet, dass Du Dich auf die Führung des Unternehmens oder des Marketings konzentrieren kannst. Der Versuch, ein SEO-Team in Dein aktuelles Setup zu integrieren, könnte zum Ärgernis werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Flexibilität und Skalierbarkeit. Deine SEO-Bedürfnisse und Ambitionen werden sich im Laufe der Zeit ändern. Jede Verzögerung bei der Anpassung der Strategie, beispielsweise die Einstellung und Schulung neuer Mitarbeiter – lässt Dich oft zu spät auf neue Möglichkeiten oder Probleme reagieren.

Mit einer Agentur können die SEO-Bemühungen sofort nach oben oder unten skaliert werden, wenn neue Möglichkeiten oder Probleme auftauchen. Eines der drastischsten Beispiele hierfür ist der Ausbruch des Coronavirus, aufgrund dessen viele Unternehmen ihre Marketingbudgets zurückschraubten. Unternehmen, die mit einer Agentur zusammenarbeiten, konnten ihre Budgets reduzieren oder auch aussetzen, während Unternehmen mit einem internen Team sich mit Entlassungen auseinandersetzen mussten.

Die Nachteile einer SEO-Agentur

Wie immer gibt es auch zu diesem Thema keine perfekten Antworten und die Beauftragung einer Agentur für Deine SEO-Bemühungen ist mit einigen Kompromissen verbunden:

  • Die Suche nach der richtigen Agentur: Das Schwierigste an der Zusammenarbeit mit einer Agentur ist es, überhaupt erst eine gute Agentur zu finden.
  • Fokus: Im Gegensatz zu einem Inhouse-Team hat eine Agentur andere Kunden, an die sie denken muss.
  • Copyright: Möglicherweise gehören Dir die Konten oder Daten bestimmter Tools nicht (immer prüfen, bevor man etwas unterschreibt).

Das schwierigste bei jedem Outsourcing-Prozess – Den passenden Partner finden

Das grösste Problem, das bei der Beauftragung einer Agentur auftreten kann, ist die Suche nach der richtigen Agentur. Dank der Standardisierung der Branche und der Verfügbarkeit von Online-Bewertungen ist dies heutzutage zum Glück viel einfacher. Gerade kleinere Agenturen sollten im Auswahlprozess nicht zu kurz kommen, denn oft ist die Zusammenarbeit enger und fokussierter.

Solange die richtigen Nachforschungen angestellt werden, ist es im Allgemeinen recht einfach, zwischen seriösen Agenturen und solchen, die man besser meiden sollte, zu unterscheiden. Das direkte Gespräch sollte die Agentur nicht damit verbringen, darüber zu reden, was sie alles kann und wie toll sie ist, sondern mit der Frage beginnen, was Du von ihr brauchst – und dann eine klare, prägnante Erklärung darüber abgeben, wie sie dies liefern wird.

Die Vorteile eines Inhouse-Teams

  • Engagiertes Team: Ein Inhouse-Team arbeitet an Deiner SEO-Strategie und nur an Deiner.
  • Unternehmenswissen: Das Team wird natürlich mehr vom Geschehen im Unternehmen mitbekommen und ein tiefes Verständnis dafür entwickeln, was benötigt wird.
  • Kommunikation: Inhouse-Teams sind auf Abruf da, auch wenn dies heutzutage weniger relevant ist, dank der zunehmenden Arbeit von zu Hause aus und verbesserter Kommunikationstools wie beispielsweise Slack.

Für einige Unternehmen sind diese Vorteile es wert, die Zeit und das zusätzliche Geld zu investieren, um ein Inhouse-SEO-Team aufzubauen. Man muss sich aber durchaus bewusst sein, dass es einige Zeit brauchen wird, bis sich diese Vorteile einstellen. Zunächst müssen die richtigen Mitarbeiter eingestellt und geschult werden, Abläufe definiert werden und die Mitarbeiter zu einem Team geformt werden, das in der Lage ist, alle Deine SEO-Anforderungen zu erfüllen.

Die Nachteile von Inhouse-Teams

Das Hauptproblem beim Aufbau eines Inhouse-Teams ist die Zeit und das Geld, um die Dinge zum Laufen zu bringen. Das geht nicht von heute auf morgen. Hier sind die wichtigsten Hindernisse, die Du überwinden musst:

  • Rekrutierung: Ein komplettes Team muss gefunden und zusammengestellt werden – und genau das ist der Punkt, mit dem die meisten Unternehmen zu kämpfen haben.
  • Schulung: Es braucht Zeit, neue Mitarbeiter zu schulen und wichtiges Branchen- und Unternehmenswissen zu vermitteln.
  • Begrenzte Ressourcen: Neben dem SEO-Team braucht es auch Mitarbeiter für Content, Werbung und Social Workload.
  • Kosten: Der Aufbau eines Inhouse-Teams ist in der Regel teurer als die Beauftragung einer Agentur.
  • Tunnelblick: Ein internes Team sieht die Dinge möglicherweise nicht immer aus einer Aussenperspektive.
  • Talentbindung: Wie bei jedem internen Team ist die Bindung von Talenten, nachdem Ressourcen in deren Einstellung und Schulung investiert wurden, ein grosses Problem für Unternehmen.

Für viele Unternehmen sind diese Probleme einfach zu gross, als dass ein internes SEO-Team die Zeit und die Kosten rechtfertigen würde. Für andere sind die Vorteile zwar vorhanden, aber einfach nicht gross genug, um die Anfangsinvestition zu rechtfertigen. Es gibt jedoch berechtigte Fälle, in denen der Aufbau eines Inhouse-Teams für bestimmte Unternehmen sinnvoll ist, vor allem wenn die langfristige Rendite die anfänglichen Kosten wert ist und Dir bewusst ist, dass es längere Zeit dauern wird, bis sich die Investition auszahlt.

Agentur vs. Inhouse: Die Kosten

Man könnte meinen, dass die Beauftragung einer SEO-Agentur teurer ist als der Aufbau eines eigenen Teams, aber das Gegenteil ist tendenziell der Fall. Ja, eine Agentur muss neben ihrem Arbeitspensum auch Gewinn machen, aber gleichzeitig nehmen sie Dir einen Grossteil der finanziellen Last ab.

Zum Beispiel ist die Anzahl der Software-Tools, die man braucht, um eine moderne SEO-Strategie zu managen, schwindelerregend – und wächst ständig. Allein diese Tools kosten Dich Tausende oder sogar Hunderttausende. Die Agentur hat bereits alle Tools und die Kosten werden auf alle Kunden aufgeteilt. Es muss also keine Vorauszahlung für einen teuren Tech-Stack geleistet werden, bevor es überhaupt losgeht.

Natürlich gibt es auch andere Kosten zu berücksichtigen. Bei einem Inhouse-Team müssen Löhne, Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Vergünstigungen am Arbeitsplatz, Sozialleistungen, Ausrüstung und alle möglichen anderen Ausgaben berücksichtigt werden. Jeder Stuhl und jeder Kaffee addiert sich zu den Kosten, die sonst von einer Agentur übernommen werden würden. Es sind aber nicht nur die finanziellen Kosten, die berücksichtigt werden müssen. Die grösste Investition ist die Zeit, die es braucht, um das Team aufzubauen, eine Strategie zu entwickeln und zu implementieren.

Der Joker: Eine Kombination aus Inhouse und Agentur

Wie so oft bringt auch der Mittelweg einige nicht zu vernachlässigende Vorteile. Ein eigener SEO, der mit einer Agentur zusammenarbeitet, lässt die tieferen Kenntnisse des Unternehmens in die Strategie der Agentur optimal einfliessen. Die Vorteile dieser Strategie sind:

  • Bessere Expertise: Der eigene SEO steht auf der Seite des Unternehmens und kann die vorgeschlagenen Massnahmen einer Agentur ehrlich einschätzen.
  • Branchenkenntnisse: Der Inhouse-SEO ist näher an der Branche und kann neue Entwicklungen schneller erkennen.
  • Kommunikation: Die Agentur hat einen fachkundigen Ansprechpartner, der nicht erst von SEO überzeugt werden muss.
  • Flexibilität: Verlässt die eigene SEO-Fachkraft das Unternehmen, kann die Agentur einspringen, bis die Nachfolge eingearbeitet ist.

Diese Lösung kann besonders sinnvoll sein, wenn grössere Projekte wie die Überarbeitung der Website anstehen.

Also was denn jetzt?

Letztendlich kommt es auf eines an: Was passt am besten zu Deinen Unternehmenszielen. Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Bedürfnisse und beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Eine Kombination beider Optionen kann in der Tat der beste Ansatz sein. Du musst schlussendlich entscheiden, welche Vorteile am besten zu Deinem Unternehmen passen. Wenn Markenkenntnis, eine engere Arbeitsbeziehung und direktere Kommunikation gewünscht ist, dann ist Inhouse oder eine Kombination von Inhouse und Agentur wahrscheinlich der richtige Weg, sofern Du die Investition an Zeit und Geld stemmen willst. Wenn ein erfahrenes, skalierbares Team, kollektives Wissen und eine sofortige Umsetzung Vorrang hat, dann ist eine Agentur der richtige Weg. Beides kann funktionieren. Welchen Weg Du wählst, hängt davon ab, wo Deine Prioritäten liegen.

Simon Chiozza

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