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Neue Studie – Wie gefährlich sind Negativschlagzeilen für Marken?

Source: businessinsider.com

Dass Skandale und negative Schlagzeigen alles andere als förderlich für eine Marke sind, kann man sich schon irgendwie denken. Doch wie genau sehen die Zahlen aus? Das hat sich auch die internationale Data & Analytics Group YouGov gefragt und eine Studie durchgeführt. Besonders Marken aus den Bereichen Lebensmitteln und Getränke werden gerne, nämlich zu 52 Prozent, von Kunden nach einem Skandal boykottiert.

Die Umfrage hat ergeben, dass 37 Prozent der Befragten bereits eine Marke boykottiert haben, weil diese negativ in der Öffentlichkeit stand. Sie gaben an, dass sie die Marke gar nicht mehr oder vorübergehend nicht mehr verwendet hatten. Die Umfrage wurde in verschiedenen Ländern Europas durchgeführt, weshalb die Umfrageergebnisse auch länderspezifisch zur Verfügung stehen. Von den genannten 37 Prozent, hatten 50 Prozent der Spanier, 45 Prozent der Dänen, 30 Prozent der Österreicher und 41 Prozent der Schweizer diese Angabe gemacht. Wie die Umfrage zeigt, ist Marken-Boykott in Norwegen nicht so beliebt – nur 28 Prozent der Norweger, haben zugestimmt.

Der Lebensmittelindustrie werden Fehler kaum bis gar nicht verziehen

52 Prozent aller Befragten haben bereits die Lebenmittelindustrie boykottiert. Allen voran Österreicher und Dänen mit 57 Prozent, auch in der Schweiz haben mehr als die Hälfte, nämlich 53 Prozent diese Angabe gemacht. Skandale im Banken- und Finanzwesen finden die Befragten auch alles andere als lustig und boykottieren diese zu 25 Prozent. Im Bereich Mode haben 23 Prozent der Befragten bereits am Verbraucher-Boykott teilgenommen.

So boykottiert die Schweiz

Die Schweizer boykottieren gerne im Bereich Hautpflege und Kosmetik. So haben 36 Prozent der schweizer Teilnehmer bereits die Verwendung einer Marke, teilweise oder dauerhaft, aufgrund eines Skandals eingestellt. Gleiches gilt für Marken aus dem Mode-Einzelhandel mit einem Boykott-Anteil von 31 Prozent und 27 Prozent aus den Bereichen Banken, Finanzen, Autohersteller und -zubehör.

Hälfte der Schweizer boykottiert nachhaltig

57 Prozent aller Schweizer haben angegeben, nach einem Marken-Skandal diese nicht mehr erneut verwendet zu haben. Das ist übrigens mit 61 Prozent auch die europäische Tendenz. Nach einiger Zeit haben die Schweizer dennoch wieder zur Marke gegriffen, 36 Prozent, allerdings nicht mehr so häufig wie vor dem Skandal. Nur ein Prozent hat die Marke kurz nach den negativen Meldungen wieder und genauso häufig benutzt – bei allen Befragten sind es fünf Prozent.

Deswegen benutzen Schweizer eine Marke auch noch nach einem Skandal

Erst boykottieren und dann doch wieder verwenden, das machen 36 Prozent der Schweizer, wenn sich das Unternehmen geändert hat. Aber auch, wenn Marken die Themen, die zum Boykott veranlassten, erst in Zukunft ändern möchten, sind 29 Prozent der befragten Schweizer wieder als Kunde dabei. Aber auch Verbesserungen der Dienstleistungen oder der Produkte sind ein Grund für 28 Prozent zur Wiedernutzung.

Umwelt und Tierversuche sind mitunter die wichtigsten Gründe für Markenboykott

Wer der Umwelt schadet, der verliert bei den Verbrauchern massiv an Beliebtheit. 36 Prozent aller Befragten gaben Schäden an der Umwelt als Grund für Boykott an, davon 52 Prozent der Österreicher, 49 Prozent der Schweizer und 44 Prozent der Deutschen. Tierversuche oder Misshandlungen an Tieren sind ebenfalls Grund genug, um auf eine Marke zu verzichten, das haben 32 Prozent angegeben. Bei den Dänen sieht es dahingehend allerdings ganz anders aus: Steuerhinterziehung wird dort am meisten boykottiert und zwar mit 42 Prozent, im Vergleich zu der Gesamtbefragung ist das viel, denn dort sind es nur 24 Prozent.

Hintergrundwissen zur Studie „Brand Boycotters“

Folgende europäische Bürger wurden im Rahmen der Studie zwischen dem 27.07. und 19.08.2020 in standardisierten Online-Umfragen befragt.  Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren.

Befragung von:

  • 2.040 Deutschen
  • 1.026 Italienern
  • 1.021 Spaniern
  • 1.018 Franzosen
  • 1.016 Dänen
  • 1.015 Schweden
  • 1.013 Norwegern
  • 1.008 Finnen
  • 500 Schweizern
  • 500 Österreicher
Redaktion

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