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News Crowdfunding #1

Source: businessinsider.com

Crowdfunding ist eine alternative Finanzierungsform, die stetig an Beliebtheit gewinnt, vor allem bei Startups. Diese können mit Hilfe von Crowdfunding die Auswahlkriterien der Banken oder Venture Kapitalgeber umgehen. In diesem Artikel erläutern wir, was Crowdfunding genau bedeutet, welche Prinzipien dahinterstecken und welche verschiedene Möglichkeiten diese Finanzierungsform bietet.

Crowdfunding ist eine alternative Finanzierungsform zu konventionellen Methoden Geld zu beschaffen, welche stetig an Beliebtheit gewinnt. Vor allem in der Innovations- und Gründungsfinanzierung von Startups findet Crowdfunding immer mehr Anklang, da junge Unternehmen durch selektive Venture Kapitalgeber und Risiko Averse Finanzinstitute auf andere Finanzierungsmöglichkeiten zurückgreifen müssen. Crowdfunding gilt als Gegenmittel für die oligopolitische Konzentration und Zentralisierung der Kapitalinvestitionen, was Startups von den Auswahlkriterien der Banken bzw. Venture Kapitalgeber unabhängig macht. In Zeiten von Social Media ist Crowdfunding zudem ein ideales Instrument für zielorientiertes Marketing.

Definiert wird Crowdfunding als Finanzierung eines gemeinsamen Projektes durch viele Personen mittels kleiner Beiträge. Diese Projekte können aber ganz unterschiedlich sein. Beispielsweise handelt es sich um die Beteiligung an einem Startup, an einem Miterwerb einer Immobilie oder um eine Finanzierung einer Musik-CD.

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Grundlegende Prinzipien des Crowdfundings

Beim Crowdfunding gibt es unabhängig von der Form einige grundlegende Prinzipien. Zuerst wird zwischen dem „Alles-oder-Nichts“-Prinzip und dem „Nimm-was-du-kriegen-kannst“-Prinzip unterschieden. Das erste Prinzip besagt, dass erst nach der Erreichung des Finanzierungsziels die Ausschüttung des Geldes stattfindet. Beim zweiten Prinzip wird das Geld unabhängig von der Höhe ausgezahlt. Die Crowdfunding-Plattformen verwenden häufiger das erste Prinzip als das zweite. Ein weiteres Prinzip ist das der Gegenleistung. Dies besagt, dass der Investor eine Gegenleistung in materieller Form, die namentliche Nennung beispielsweise in einem Film oder eine Einladung zur Veranstaltung erhält. Eine besondere Relevanz wird dem Prinzip der Transparenz beigemessen. Damit wird versucht, Vertrauen zu schaffen und die Öffentlichkeit zu erreichen. Die Finanzierung soll möglichst transparent geschehen und dient ebenfalls der Publikumsinteraktion.

Die vier Formen des Crowdfundings

Crowdfunding lässt sich in vier Kategorien einteilen, Hauptkriterium hierfür ist die Art der Gegenleitung: Gewinnbeteiligung, Darlehen, Belohnung und Schenkung. Folglich werden die vier Formen erläutert.

Gewinnbeteiligung: Equity-based Crowdfunding (Crowdinvesting)
Diese Form von Crowdfunding ist eine kollektive Beteiligung mehrerer Investoren und verfolgt das Ziel der Erwirtschaftung einer finanziellen Rendite. Die Investoren erlangen dadurch zwar keine Anteile, dafür nehmen sie an potenziellen Wertsteigerungen und Gewinnen teil. Die Eigenschaften gleichen denen des Fremdkapitals, weshalb sie meist in der Form von stillen Beteiligungen oder Genussrechten zu finden sind. Bei einem Misserfolg des Projektes müssen die Investoren mit dem vollständigen Verlust des investierten Kapitals rechnen.

Darlehen: Lending-based Crowdfunding (Crowdlending)
Hier wird der Geldverleih an andere Menschen oder Unternehmen verzinst mit dem Ziel der Erwirtschaftung einer finanziellen Rendite. Das investierte Kapital wird zu einem im Vorhinein festgelegten Zinssatz vom Leihenden zurückgezahlt, ganz egal ob das Projekt Gewinne oder Verluste erzielt.

Belohnung: Reward-based Crowdfunding (Crowdsupporting)
Anders als bei der Gewinnbeteiligung und beim Darlehen ist hierbei nicht die monetäre Rendite das Ziel, sondern der emotionale Wert steht im Vordergrund. Beteiligte erhalten für die finanzielle Beteiligung einen materiellen Gegenwert in Form von einer Gegenleistung oder Anerkennung, allerdings kein Mitspracherecht oder Ansprüche auf eine Gewinnbeteiligung. Bei dieser Form ist es jedoch so, dass das Projekt nicht realisiert wird und das Geld zurückfliesst, wenn die Mindestsumme nicht erreicht wird.

Schenkung: Donation-based Crowdfunding (Crowddonating)
Die finanzielle Unterstützung dient hier als Spende und verfolgt keine Rendite als Gegenleistung. Im Zentrum steht die Gewissheit sich engagiert und etwas Gutes getan zu haben und nicht die materielle Gegenleistung. Aufgrund dessen wird diese Form von Crowdfunding meistens zur Unterstützung von sozialen Projekten eingesetzt.

Hier gilt es anzumerken, dass Crowdfunding auch in fünf Formen unterteil werden kann. Je nach Plattform kann Invoice Trading auch als eine Form von Crowdfunding angesehen werden. Unter Invoice Trading wird der Verkauf von offenen Rechnungen verstanden. Dies hängt jedoch vom Geschäftsmodell der einzelnen Plattformen ab, finanzieren mehrere Personen diese Rechnung so handelt es sich um klassisches Crowdfunding. Wenn nur eine Person diese Rechnung kauft, so ist es lediglich ein Crowdfundingähnliches Modell.

Alle Formen haben ein zentrales Element und zwar die direkte, internetbasierte Kommunikation zwischen den Investoren/Geldgebern und den Kapitalnehmern.

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Crowdfunding in der Schweiz

Im Jahr 2008 wurde in der Schweiz die erste Crowdfunding-Plattform mit dem Name Cashare gegründet. In den letzten Jahren entstanden zahlreiche weitere Plattformen, bis Ende April 2017 waren etwa 50 Crowdfunding-Plattformen in der Schweiz registriert. Zu diesen 50 Plattformen kommen noch zahlreiche weitere, international ausgerichtete Plattformen, welche keine Niederlassung in der Schweiz haben. Einige der Plattformen sind auch in der Schweiz von grosser Bedeutung, da auf diesen Plattformen ebenfalls zahlreiche Kampagnen durchgeführt werden.

Das Gesamtvolumen für Crowdfunding in der Schweiz beläuft sich auf CHF 128.2 Millionen für 3’098 Kampagnen im Jahr 2016. Im Vergleich zu Deutschland, dort betrug das Gesamtvolumen im Jahr 2016 145.2 Millionen Euro, wobei 11% davon in die Finanzierung von Startups floss. In den USA lag das Gesamtvolumen im Jahr 2016 sogar bei unglaublichen 34 Milliarden US Dollar.

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Crowdfunding als alternative Finanzierungsform gewinnt stetig an Bedeutung. Vor allem bei der Gründung von Startups wird von solchen Plattformen häufig gebrauch gemacht, um von den Auswahlkriterien der Banken bzw. Venture Kapitalgeber unabhängig zu sein. Mit Crowdfunding wird ein gemeinsames Projekt durch viele Personen mittels kleiner Beiträge finanziert. Damit gibt es einige Prinzipien und verschiedene Formen. Gewinnbeteiligung, Darlehen, Belohnung und Schenkung sind vier Formen von Crowdfunding aber auch Invoice Trading kann je nach Geschäftsmodell der Plattform dazu gezählt werden. Seit der Gründung der ersten Crowdfunding-Plattform im Jahr 2008 in der Schweiz sind zahlreiche weitere Plattformen dazugestossen, so waren es bis Ende April 2017 50 registrierte Plattformen. Durch das stetige Wachstum dieser Plattformen werden wir mit Sicherheit auch in Zukunft noch viel damit in Kontakt treten.

Literaturverzeichnis

Musacchio, M. (2017). Crowdfunding. Geldanlage und Finanzierung über Internetplattformen und dessen Umgang der Sparkassen. Abgerufen von: https://www.grin.com/document/381175.
Prof. Dr. Dietrich, A., & Amrein, S. (2017). Crowdfunding Monitoring Schweiz 2017. Abgerufen von: https://blog.hslu.ch/retailbanking/files/2017/05/Crowdfunding-Monitoring-2017_D_final_V3.pdf.
Steilmann, L. (2017). Crowdfunding. Ein Überblick zu den Bereichen Finanzierung, Marketing und Vertrieb bei Startups. Abgerufen von: https://www.grin.com/document/37817.

Redaktion

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