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Allrounder oder Fachspezialist? Wieso im Online Marketing Spezialisten die Nase vorne haben

Source: businessinsider.com

Es ist verlockend, bei der Stellenausschreibung den perfekten Allrounder zu suchen – einen «Jack of all trades», der das gesamte Spektrum des Digital Marketings abdeckt. Selten ist dieser Ansatz jedoch zielführend und nicht umsonst endet die Redewendung mit «master of none». Wieso Arbeitgeber lieber auf mehrere Spezialisten setzen sollen, hat mehrere Gründe.

Jobs im Online Marketing werden rege gesucht und angeboten. Nicht nur das Marketing selbst ist ein immer wichtig werdender Bereich eines jeden Unternehmens, auch der Trend zum Digitalen ist unaufhaltsam. Genau darum ist es für Unternehmen umso zentraler, im Digital Marketing Arbeitskräfte zu haben, welche sich in der Online-Welt auskennen und so zielführende und gewinnbringende Arbeit leisten können. Mit dem Online Marketing können Kunden und potenzielle Kunden gezielt angesprochen werden und kaum jemand kauft heute noch ein Produkt oder bedient sich einer Dienstleistung, ohne den Anbieter vorher gegoogelt zu haben.

Genauso divers wie das Internet ist, sind es auch die verschiedenen Arbeitsbereiche im Digital Marketing. So gibt es den SEO oder SEA Manager, welche sich mit der Suchmaschinenoptimierung, beziehungsweise der Werbeschaltung auf Google und Co. beschäftigt, den Social Media Marketing Manager, der sich mit den diversen Kanälen wie Instagram, Twitter, und LinkedIn auseinandersetzt, den Webdesigner, welcher die Website auf Vordermann bringt oder auch den Online Marketing Manager, welcher dazu da ist, das Team zu führen, Ziele zu setzen und Trends und Veränderungen im Überblick zu haben.

Zu viele Anforderungen schrecken ab

Arbeitnehmer, die sich auf Jobsuche begeben, lesen täglich duzende Stelleninserate. Und immer wieder gibt es dieses eine Inserat, welches einem nur schon beim Lesen zur Verzweiflung bringt mit all den aufgelisteten Tätigkeiten:

Nur die Job Bezeichnung ist simpel – Online Marketing Spezialist. Was jedoch nicht berücksichtigt wird bei solchen Stellenangeboten ist, dass jeder Punkt unter der Aufzählung ein eigener Job sein könnte. Zwar ist es auch für den Arbeitgeber wichtig, eine Stelle nicht zu sehr zu verwässern, so dass es für jeden kleinsten Aufgabenbereich eine zuständige Person gibt. Eine Abgrenzung sollte jedoch vorgenommen werden.

Für Stellensuchende kann ein solch umfassendes Stelleninserat schnell überfordernd wirken und sie davon abhalten, sich zu bewerben. Arbeitgeber gehen so das Risiko ein, sehr wenige Bewerbungen zu erhalten. Auch wird es unter den Bewerbern kaum einen Kandidaten geben, der alle Anforderungen erfüllt. Oftmals sind Mitarbeitende im Marketing auf einen Bereich, sei dies SEO oder Social Media, spezialisiert und können dort wichtige Inputs liefern.

Nicht jede Online Marketing Disziplin spricht denselben Typ Menschen an

Klar gibt es Generalisten, welche ein grafisches Auge, ein Flair für Zahlen und einen Sinn für Strategien haben und sich gleichzeitig noch gewandt ausdrücken können. Jedoch ist die Suche nach einer solchen Person etwas so erfolgsversprechend, wie seinen Chef überzeugen zu können, das Lohnbudget jedes Jahr zu verdoppeln. Will man also im Online Marketing eine Stelle besetzen, sollte man sich bewusst Gedanken machen, welche charakterlichen Eigenschaften und Stärken für die jeweilige Stelle benötigt werden.

Ein Social Media Manager für die organische Bewirtschaftung sollte z.B. eine kreative Person sein, welche sich gut und gewitzt ausdrucken kann, um die Community unterhalten zu können. Sie sollte im Stande sein, einfach und schnell Inhalte zu produzieren, um auf virale Trends reagieren zu können. Sucht man jedoch einen Social Media Manager für bezahlte Inhalte, sollte das analytische Denken im Vordergrund stehen. Denn bei Werbeanzeigen geht es vor allem darum, stets Resultate auszuwerten, Zahlen zu vergleichen und die Erkenntnisse sofort umzusetzen, um die Performance der Kampagnen zu verbessern.

Ähnlich verhält es sich beim Suchmaschinenmarketing. Es kann zwar durchaus Sinn machen, für SEO und SEA dieselbe Fachperson einzusetzen, jedoch gibt es auch hier kleine Unterschiede, welche unterschiedliche Typen ansprechen. Ein SEO Spezialist muss ein absoluter Technik-Nerd sein, der danach bestrebt ist, die Webseite stetig zu optimieren und gleichzeitig strategisches Denken mitbringen, um langfristig die Webseite in der Suchmaschine auf die oberen Plätze zu bringen. Ein SEA Spezialist hingegen, kann mit einem Datenanalysten verglichen werden, er muss täglich die Performance der Kampagnen überprüfen und den richtigen Hebel finden, der über Erfolg oder Scheitern der Kampagne entscheidet.

Jobsharing über Allrounder

Anstatt dass Arbeitgeber also diese hohen Anforderungen stellen, die kaum ein Bewerber erfüllen wird, kann auf Jobsharing gesetzt werden. Das bedeutet, ein Aufgabenbereich wird auf zwei oder mehrere Personen aufgeteilt. So können zwei Personen einen Bereich betreuen und ihre Kenntnisse nutzen. In diesem Fall bietet sich die Teilzeitarbeit sehr gut an, da sich die beiden Arbeitnehmer die 100% Stelle aufteilen können. Dies liefert den positiven Nebeneffekt, dass der Arbeitgeber den zwei kompetenten Mitarbeitern auch gleich eine angenehme Work-Life-Balance bietet.

Ebenfalls kann es durchaus Sinn machen, einen digital Marketing Manager einzustellen, der Grundkenntnisse in jedem Gebiet mitbringt und ihm gezielt Budget für Freelancer oder Agenturen zur Verfügung zu stellen. So kann der Manager sich auf seine Stärken fokussieren und die Planung übernehmen, während die Umsetzung von Personen gemacht werden, die in ihrem jeweiligen Fachgebiet absolut versiert sind und ihre Stärken ausspielen können.

Wie Arbeitgeber von der Unterteilung der Arbeitsbereiche profitieren

Auch wenn es auf den ersten Blick einfacher scheint, die eierlegende Wollmilchsau für das Online Marketing zu suchen, so profitiert auch der Arbeitgeber davon, die Stellen zu differenzieren. Wie bereits erwähnt erhöht sich der Stellenanbieter ganz Grundsätzlich die Chancen auf Bewerbungen, wenn das Profil nicht allumfassend definiert wird.

Auch wenn die Allrounder-Stelle besetzt werden kann, wird der neue Arbeitnehmer selten jeden Bereich zufriedenstellend abdecken können. Dies nicht nur, weil er nicht auf jeden Aufgabenbereich spezialisiert ist, sondern auch, weil ihm die Zeit fehlen wird. Wer sich um Search Engine Optimization, Social Media die Strategie und das Operative konzentrieren muss, wird weitaus mehr als 100% beschäftigt sein.

Darunter kann wiederum die Motivation des Arbeitnehmers leiden. Ständige Überforderung im Arbeitsalltag schlägt auf das Gemüt und kann bis zum Burn-Out und der Kündigung führen. Um langfristig Stellen zu besetzen und die Mitarbeitenden zufrieden zu halten lohnt es sich also, das Arbeitsvolumen des Online Marketings aufzuteilen.

Berücksichtig der Stellenausschreiber diese Punkte und stellt das Unternehmen passende Mitarbeitende für die entsprechenden Bereiche des Online Marketings ein, so profitieren schlussendlich Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermassen.

Nicole Langhart

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